Frage: Umgang mit wechselnden Identitäten bei unserer To

Hallo Dr. Posth, unsere To, 2,6J., hat wohleine sehr ausgeprägte Phantasie. Bereits morgens beim Aufwachen sagt sie, sie sei eine bestimmte Figur aus ihren Geschichten, z.B. Biene Maja, Jesus etc. Auch mein Mann und ich oder andere Kinder in der Spielgruppe werden umgedeutet. Selbst ihre Puppen und Plüschtiere erhalten andere Namen. Auch erzählt sie, dass die eine oder andere Figur bei ihr zum Spielen dagewesen wären oder am Nachmittag vorbei kommen würden. Die Figuren wechseln auch im Laufe des Tages, manchmal ist sie auch einfach nur sie selbst. Wir gehen darauf ein und spielen mit, allerdings haben wir langsam Schwierigkeiten mitzuhalten, da unsere To ihre Geschichten besser im Kopf hat als wir, die sie vorlesen. Meine Frage, ist das wirklich reine Phantasie und zeitgemäß? Was steckt entwicklungspsychologisch dahinter? Sorgen machen wir uns nicht, haben so etwas bei anderen Kindern aber noch nicht erlebt. Sie ist fröhlich, aufgeschlossen und liebt das Spiel mit anderen Kindern.

Mitglied inaktiv - 16.02.2009, 08:06



Antwort auf: Umgang mit wechselnden Identitäten bei unserer To

Hallo, in diesem Alter besteht keine Sorge, dass irgendetwas mit Ihrer Tochter nicht "ganz richtig" sei. Das Erdenken von imaginären Gefährten (s. gezielter Suchlauf) gehört zum Alter dazu, das daher bezogen auf J.Piaget auch als magische Phase bezeichnet worden ist. Wo wir Erwachsenen denken, das Kind sprenge die Grenzen der Realität, ist es aus der Sicht des Kinder genau umgekehrt, es ist auf der Suche nach den Grenzen der Realität. Bevor es diese aber gefunden hat, nutzt es die Möglichkeit, die Realität mit der Fantasie zu vermischen und mal in der einen Realität zu leben und mal in der anderen, ganz nach ihren momentane Bedürfnissen. Sie als Eltern müssen aber nicht alle Details der kindlichen Fantasiewelt im Kopf haben. Das Kind verzeiht es durchaus, wenn Sie sagen, sie hätten dieses oder jenes Detail schon wieder vergessen. Kinder erzählen ihren Eltern geren immer wieder, wie sie die dinge sehen. Sie sollen nur Ihre Tochter nicht korrigieren oder ihr diese fantastischen Ausflüge auszureden versuchen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.02.2009



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