Frage: Überzogene Willensstärke beim Zweijährigen

Hallo, mein Zweijähriger Sohn (2 Jahre,5 Monate) war im Gegensatz zu seinem grossen Bruder von Anfang an viel fordernder in allem. Sei es bei dem Thema schlafen, was mich immernoch verrückt macht, bei dem Essen oder nun auch bei ganz alltäglichen Dingen, bei denen er dann völlig auf stur stellt und nur noch schreit und bockt und sich nicht beruhigen lässt. Dass in diesem Alter die normale Trotzphase kommt, ist mir klar, doch empfinde ich - und auch mein Mann und die Oma´s, die ab und an mit ihm "zu tun haben", dass es schon sehr extrem ist. Er will grundsätzlich alles alleine machen, aber manchmal sind eben Dinge dabei, die ich ihm verbieten muss. Dann schreit er nicht mal nur fünf Minuten, sondern 40. Er protestiert generell gegen das Einschlafen, auch wenn er noch so müde ist. Und Rituale sind bei ihm genug vorhanden! Mittlerweile belastet es das ganze Familienleben, denn durch seine Dauerpräsenz muss der Grosse sehr zurückstecken. Was meinen Sie, was soll ich tun?

Mitglied inaktiv - 26.01.2009, 12:40



Antwort auf: Überzogene Willensstärke beim Zweijährigen

Hallo, zunächst sollten Sie bedenken, dass jedes Kind mit einem anderen Temperament zur Welt kommt. Vielleicht ist der große Bruder ein sehr sanftes Gemüt und der Kleine ein ziemlicher Feger. Daran werden Sie nichts Entscheidendes ändern, zumindest nicht mit gerechter Erziehung und mehr sollte auch nicht geschehen. die von Ihnen beklagte Willenstärke bei dem jüngeren Bruder ist allerdings z.T. sicher auch noch erheblicher Drang, der dann wieder etwas mit dem Duchsetzungsbedürfnis zu tun hat. Insofern sollten Sie bei Ihren Aktionen immer beachten, ob nicht doch ein gewisse Berechtigung bei den Forderungen Ihres kleines Sohnes zu finden ist. Dann wird es auch viel einfacher, mit den Trotz erscheinungen umzugehen. Verbote sind übrigens auch in diesem Alter nur mit verständlichen Erklärungen wirksam. Ein Wehren gegen das Einschlafen gibt es meines Erachtens nicht. Entweder ist der Einschlafzeitpunkt falsch gewählt oder das "Herunterfahren am Abend" wurde zu spät begonnen. Überlegen Sie noch einmal in diese Richtung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.01.2009