Frage: Übergeben aus Protest?

Lieber Herr Dr. Posth, unsere Sohn hat schon seit einiger Zeit heftige Trotzanfälle, wenn etwas nicht so läuft wie er es gerne möchte. Bisher bin ich damit auch einigermaßen zurechtgekommen und er hat sich nach einigen Minuten davon wieder beruhigt. Nun beobachte ich, dass er sich, wenn ich ihn beispielsweise morgens für die Krippe fertig mache, so in seine Wut hineinsteigert, dass er anfängt sein komplettes Frühstück zu übergeben. Bisher passiert das nur bei mir. Beim Vater oder Babysitter macht er das nicht. Daher denke ich auch nicht, dass es an der Nahrung liegt. Er bekommt morgens schon seit fast einem Jahr ein Milchfläschchen. Oder kann es doch sein, dass er das plötzlich nicht mehr verträgt? Ich habe irgendwo gehört, dass Kinder das Übergeben als Protestmittel nutzen. Wie kann ich mich am besten verhalten? Vielen Dank für Ihren Rat Sybille

Mitglied inaktiv - 01.06.2004, 09:18



Antwort auf: Übergeben aus Protest?

Liebe Sybille, das willkürlich Erbrechen oder Ruminieren aus Trotz zeugt schon von einem sehr heftigen Widerstandbedürfnis. Irgendetwas läuft da falsch. Daß es praktisch nur bei Ihnen passiert, ist schnell verständlich, wenn man weiß, daß Trotz auch noch der Loslösung aus der primären Bindung zugehört. Will Ihr Sohn eigentlich in die Krippe? Wie alt ist er denn? Ich würde hier erst einmal nachforschen. Vielleicht kommen Sie den Gründen für sein Verhalten so schnell auf die Spur. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.06.2004