Frage: Übergangsobjekt

Lieber Dr. Posth, ich habe nur eine kurze Frage zum Übergangsobjekt: mein Sohn,gerade 2, hat mit 5 Monaten den Schnuller abgelehnt und bis heute kein favorisiertes Kuscheltier o.ä.. Bedeutet das u.U., daß er in seiner Loslösungsphase nicht voran kommt ? Oder gibt es einfach Kinder, die ein solches Ersatzobjekt nicht wollen? Herzlichen Dank für die Antwort und auch für den neuen Text (da ich ihn aufmerksam lese, habe ich ihn aber noch nicht ganz durch...) Viele Grüße Hanna

Mitglied inaktiv - 14.10.2003, 19:50



Antwort auf: Übergangsobjekt

Liebe Hanna, die Interpretation des kindlichen Umgangs mit dem Übergangsobjekt ist schwierig. Im Einzelfall müßte man viel über das Kind und seine Entwicklung wissen. Ablehnung des Übergangsobjektes kann verschiedenes bedeuten. Das günstigste: es braucht es nicht mehr. Das ungünstigste: es hat nie eine gute Bindung aufbauen können (Heimkinder,Waisenkinder,Verwahrlosung). Wird ein Übergangsobjekt bewußt aufgegeben dürfte normalerweise eigentlich eine großer Fortschritt in der Loslösung eingesetzt haben. Die Ablehnung eines Schnullers im ersten Lebensjahr kann aber auch mit ganz anderen Dingen zusammenhängen. Z.B. daß ein gestilltes Kind einfach keine Kunstoff- oder Kautschukgeschmack im Mund akzeptiert. Dann gibt es auch Kinder, die ohne ein klares Übergangsobjekt zurecht kommen. Wahrscheinlich verläuft deren Ablösung eher konfliktfrei ab. Sie sehen also, um das genau zu sagen, muß man von dem bestreffenden Kind sehr viel wissen. Wahrscheinlich brauchen sie sich aber keine Sorgen zu machen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.10.2003



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