Frage: Übergangsobjekt und anderes

S.g. Dr.Posth, in einer Ihrer Antworten hatte ich gelesen, dass Kinder, die immer bereitwillig gestillt und getragen wurden,oft kein Übergangsobjekt haben.Das alles trifft auch auf unseren Kleinen zu(2J.2M.),allerdings ist er seit ca 2 Mon ganz wild auf Autos und hält beim Autofahren meist ein Spielauto in der Hand u. nimmt es auch Abends mit ins Bett (nicht immer das gleiche).Sind die Autos nun eine Art spät ausgesuchtes Übergangsobjekt oder attributiert er sich damit selbst positiv?Hindert es eigentlich die Entwicklung zur Selbständigkeit,wenn er kein ÜO hat?Normalerweise hilft ein ÜO Kindern ja beim selbständig werden.Wie schätzen Sie das ein? 2.Bei meinem Sohn brechen grad die hintersten Backenzähne durch,die Viburcolzäpfchen lässt er sich absolut nicht geben,gibts die auch in anderer Form?Außerdem hat er ein anderes Kind beim Nägelkauen beobachtet u. will das jetzt auch dauernd machen,aber ich will auf keinen Fall dass er sich das angewöhnt. Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!!!

Mitglied inaktiv - 06.07.2009, 16:01



Antwort auf: Übergangsobjekt und anderes

Hallo, das Auto, das Ihr Sohn jetzt immer mit sich herumträgt entspricht sicher mehr einem positiven Attribut als einem Übergangsobjekt. Das Auto ist jetzt sein Besitz und er wertet sich damit auf. Als Übergangsobjekt fungiert es schlecht, es sei denn er würde jetzt daran nuckeln. Es ist richtig, dass das Übergangsobjekt die Kinder in gewisser Weise unabhängig macht von der Gefühlsregulation durch die Eltern, das heißt aber nicht, dass ein Kind nicht in dieser Weise auch unabhängiger wird, wenn es kein Übergangsobjekt besitzt. Dieses Kind ist dann von Natur aus unabhängiger oder durch das lange Gestilltwerden mit der Verfügbarkeit der Mutter so befriedigt, dass es kein Übergangsobjekt mehr braucht. Tiefenpsychologisch gesehen hat es seine Mutter sehr stark verinnerlicht. Viburcol gibt es nur als Zäpfchen. Zum Schlucken gibt es alternativ Osanit-Globuli. Oder lokal Dentinox. Gegen das Imitieren des Nägelkauens können Sie nur Ermahnen und Ablenken. Diese lästigen Habituationen kann man nur im Beginn "bekämpfen". Viele Grüße und danke für das Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.07.2009



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