Frage: Überbehütet sein

Hallo, 23 Monate wurde nach nach ihrem Forum erzogen. Nie schreien gelassen. Wir sind zeitweise sehr ängstliche Eltern. Vieleicht weil die Kleine so lange gebraucht hat um zu uns zu stoßen. Warum auch immer, mir wird immer wieder gesagt, ich soll die Kleine nicht so überbehüten, das wäre nicht gut. Wünsche versuche ich, um Trotz zu entgehen, zu erfüllen. Natürlich versuche ich, Gefahren zu minimieren, zB. lernt sie gerade alleine auf die Rutsche zu klettern oder wie sie gelernt hat, Stiegen zu steigen, bin ich ihr hinten nach, dass ich sie im Fall des Falles einfach auffange. Wenn dann ein Unfall passiert und Tochter mit Hinterkopf bei Spiel mit Freundin auf den Fliesenboden knallt, danach weder essen noch trinken möchte, suche ich auch die Ambulanz auf. Ist das wirklich so schlecht für meine Tochter oder was soll ich beachten, dass sie eben nicht zu einem unselbständigen Erwachsenen heranwächst? Sie fordert viel, aber ist es die Aufgabe von Kind einfach zu sein? Danke für Hilfe

von Mavita am 05.03.2012, 08:40



Antwort auf: Überbehütet sein

Hallo, Sie sollten vielleicht unterscheiden, ob die Vorwürfe, die Ihnen gemacht werden, eher etwas mit Vorurteilen gegenüber einer bindungsbasierten Erziehung zu tun haben oder wirkliche Überbehütung betreffen. Überbehütung dient nicht wirklich der Sicherheit des Kindes, sondern dem Abbau von elterlichen Ängsten. Die Kinder spüren diese Ängste ihrer Eltern sehr genau und verlernen es dadurch, sich selbst zu vertrauen. Völlig unberührt davon ist nun die Verpflichtung aller Eltern, auf die Sicherheit für ihre Kinder zu achten und im Falle einer Verletzung auch medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es geht also nicht, das eine mit dem anderen zu vermischen. Auf ihre Kinder aufpassen müssen alle Eltern und das hat nichts mit Überbehütung zu tun. Nur übertriebene Vorsicht schadet und führt auch nicht zu größerer Sicherheit. Die Kinder werden tatsächlich immer unsicherer. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.03.2012