Frage: U6 - statomotorische regradierung

Hallo, vielen Dank für Ihre Antwort. Bei Anna wurde jetzt die U6 gemacht. Die KiÄ hat diesmal einige Vojta-Reaktionen überprüft (Landaur., Vojtar., Axillarhängversuch - die anderen traute sie sich nicht wegen der Hüfte, falls da was nicht ok ist). Sie hat seitendifferent reagiert, was genau nicht ok war, habe ich leider nicht gefragt. Dafür waren Sprungbereitschaft und die Pupillen normal. Der Spontane Beugewinkel der Hüfte war re größer als li, das Becken sah von vorne schief aus und evtl. ist ein Oberschenkel länger. Sie hat jetzt doch gleich die Überweisung für den Neurologen, und eine für KG auf neurophysiologischer Grundlage nach Bobath, wegen statomotorischer Regradierung und irgendwas mit dem Muskeltonus. Im UHeft steht "deutliche Seitendifferenz Arm-Bein-Hüfte" Bei der Hüftsono war damals nach wiederholter Kontrolle alles o.B, die re Hüfte war vorher erst reifeverzögert zur U2 und U3. Was genau sagen die Vojta-Reaktionen eigentlich aus? MFG S.

Mitglied inaktiv - 23.04.2007, 13:36



Antwort auf: U6 - statomotorische regradierung

Hallo, wenn eine Hüfte deutlich schief aussieht und ein Bein länger als das andere wirkt, dann müssen unbedingt die Hüftgelenke noch einmal genau untersucht werden. Dafür zuständig sind Orthopäden! Dies gilt insbesondere, wenn nach der Geburt ein Hüftgelenk noch etwas unreif gewesen ist. Bevor man also mit irgendwelchen krankengymnastischen Übungen anfängt, sollte die Abklärung der Hüfte abgeschlossen sein! Die Vojta-Übungen und Lagereaktionen zu erklären, dazu bedarf es eines Lehrbuchs. Es gibt keine einfache Erklärung. Es ist aber auch kein Geheimnis, was sich da abspielt. In drei Sätzen gesagt: Das menschliche Gehirn entwickelt sich statomotorisch nach einem relativ präzisem Bauplan. Diesen Plan steuern genetisch vorgegebene, durch Reflexe auslösbare Bewegungsmuster in aufeinanderfolgenden Reifungsschritten. Die Übertragung auf den Bewegungsapparat findet statt durch wechselnde, koordinative Reaktionen der jeweils angesprochenen Muskelgruppen. Wenn man also weiß, was in welcher Lage und Position an Anspannung, Entspannung und Bewegungsmuster erfolgen muß, dann kann man daran ablesen, daß sich der Säugling normal oder eben pathologisch entwickelt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.04.2007