Frage: Trotzphase

Meine Tochter ist 32 Monate alt. Seit ca. 3 Wochen ist sie bereits sehr zickig, fängt aus heiterem Himmel an zu hauen, reagiert immer erst nach dem 3 oder 4 Mal ermahnen. Seit vorgestern reagiert sie definitiv auf nichts mehr. Z.B. Bücher rumwerfen= Bücher weg, interessiert sie überhaupt nicht. Es kommt gleich das nächste. Oder sie antwortet auf nichts, ißt nicht ordentlich, und wenn ich ihr, wie angedroht, den Teller wegnehmen will, DANN nimmt sie schnell was. Der Teller kommt trotzdem weg, dann schreit sie wie am Spieß. Mir fallen bald keine logischen Konsequenzen mehr ein und ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll und ob das normal ist. Außerdem zu schaffen machen mir die starken Aggressionen, die sie bei mir auslöst und die ich gar nicht will ! Ich reiße mich zwar zusammen, aber diese Hilflosigkeit und Wut, gemischt mit ständigen Grübeleien, ob ich was falsch mache, machen mich fertig. Ich habe bald schon gar keine Lust mehr, etwas mit meinem Kind zu unternehmen oder ähnliches.

Mitglied inaktiv - 01.08.2005, 22:42



Antwort auf: Trotzphase

Hallo, solche Gefühle lösen Kinder mit ihrem Trotz bei sehr vielen Menschen, um nicht zu sagen bei fast allen aus. In gewisser Weise ist das ganz normal, denn man erwartet als erwachsener Mensch beim Kind diegleichen vernüftigen Reaktionen, die man selbst auch erbringen würde. Außerdem erinnert man sich unterbewußt an seine eigene Kindheit, in der solche Reaktionen grundsätzlich mit Autorität unterdrückt worden sind. Warum also seinem Kind jetzt nachgeben, wo einem selbst doch auch nichts gegönnt worden ist. Aber genau das ist das falsche Denken. Zwar sollte man den Ärger und die Wut auf sein Kind bei sich selbst zulassen, aber zugleich sollte man verständnisvoll und nachsichtig reagieren, denn der Trotz dient dem Kind zur Behauptung und Durchsetzung seines gerade im Aufbau befindlichen Selbst. Ständiges Durchbrechen oder Übermächtigen der Trotzerscheinung schwächt auf Dauer das kindliche Selbst. Das Zauberwort heißt beständig und ausgewogen reagieren. Also nicht alles zulassen oder sich selbst "unterwerfen", dann wird das Kind schnell orientierungslos und bekommt ausufernde Allmachtsgefühle. Aber auch nicht das Kind mit seiner elterlichen Bestimmungsmacht gängeln und permanent "Grenzen setzen", wo gar keine Grenzen hingehören. In meinem 3. Teil über das emotionale Bewußtsein, link oben links erkläre ich, wie ich meine, daß man am besten reagieren könnte. Auch im Suchlauf unter "Trotz" die verschiedenen Antworten einmal lesen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.08.2005



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