Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn ist jetzt 25 Monate alt und seit letzter Woche nicht mehr wiederzuerkennen. Er weint ständig (wobei das ehr ein knatschen ist), hört absolut nicht mehr, wenn ihm etwas nicht passt, wirft er Spielzeug etc. durch die Gegend, schlägt um sich usw. Ich kenne ihn so gar nicht. Hinzu kommt, dass er extrem unruhig ist, ständig will er was Neues haben/machen, kann sich gar nicht mehr (in seinem Rahmen)konzentrieren. Ständig macht er Spielzeug etc. kaputt und findet das ganz toll. Was ist nur los mit ihm?
Mein Mann hat ihm vorgestern ein paar auf den Po gegeben, aber das kann es doch nicht sein, ich meine es muss doch auch ohne gehen.
Momentan hat er etwas Husten und Schnupfen und bekommt noch einen Backenzahn, aber das kann doch nicht der Grund für sein Verhalten sein?
Wir bekommen im Dezember wieder ein Baby, und ich habe jetzt wirklich Angst, dass sein Verhalten anhält...
Wie kann ich reagieren, erklären scheint nicht zu wirken.
Danke für Ihre Antwort!
Mitglied inaktiv - 15.11.2004, 11:01
Antwort auf:
Trotzphase???
Hallo, sicherlich wird man einen Teil seiner Reaktionen dem Trotzen zuschreiben müssen. Trotz ist notwendig für die Entwicklung zur Selbständigkeit! Allerdings muß es nicht nicht solcher Wut und solchem Zerstörungsdrang einhergehen. Das drückt eine gewisse Spannung aus, in der sich Ihr Sohn befindet. Diese Spannung ist wohl auch der Grund für seine Unruhe und Sprunghaftigkeit.
Am besten, Sie und Ihr Mann lesen sich einmal v.a. Teil 3 meiner Ausführungen zum emotionalen Bewußtsein, link oben links durch. Danach wird Ihnen vieles sehr viel klarer sein. Die Wut und die Spannung, die in Ihrem Sohn stecken, haben nämlich etwas mit der Bindung zu Ihnen und zu Ihrem Mann zu tun und davon handelt der Text. Schlagen, auch der Klaps auf den Po, ist das Schlechteste, was Sie in diesem Zusammenhang tun können. Es lindert nur Ihre Wut, resp. die Ihres Mannes, Ihrem Sohn aber nehmen Sie den Mut zum Selbstbewußtsein und schwächen in ihm sein gerade im Aufbau befindliches Selbstvertraueen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 17.11.2004