Frage: Trotz

Hallo Dr. Posth, Vielen Dank für Ihre wertvolle Hilfe. Unsere Tochter (20 Mo, forumsgerecht, schläft neben mir) hat nun ihre ersten Trotzsituationen. Mit ihrer Hilfe und Tipps gehen wir gut und ruhig damit um und können oft rechtzeitig ablenken. Manchmal, wenn wir sie dann doch mal hochnehmen und wegtragen müssen (vom Hund, oder Strasse) haut sie uns auch mal kurz ins Gesicht bei der Abwehr. Wir probieren dann Ihre Tipps, tuen als tat es weh und sie macht Ei", wenn sie nicht zu sehr trotzt. Sie ist dann erst auch erschrocken bzw hält inne, wenn sie uns gehauen hat. Als erschreckt sie kurz. Wie ist hier ihre Meinung? Wir nehmen es nicht übel und sehen keine böse Absicht aber eine Freundin sprach von "unerzogen sein". Vielen Dank. Grüsse

von Pier am 20.05.2013, 14:49



Antwort auf: Trotz

Hallo, ja, so hat man früher grundsätzlich über das frühkindliche Verhalten geurteilt und das Wort "unerzogen" oder "ungezogen" impliziert dabei, dass die Eltern nicht streng genug mit ihrem Kind umgegangen sind. Aber das sind Relikte der autoritären Erziehung, die es selbstverständlich immer noch gibt. Es ist aber keine Unart des Kindes, sondern naturgemäße Aggression, die in diesem Alter den Kinder zuhilfe kommt, um eigene Vorstellungen durchzusetzen. Gelingt das nicht und wird verhindert, wächst im Kind wie in jedem anderen Menschen auch die Wut und es schlägt reflexartig nach dem "Aggressor". Aber in diesem Alter ist es noch nicht weit her mit der Empathie, und so entsteht auch noch kein schlechtes Gewissen. Was wirkt, ist der Schreck beim Kind, den die betroffenen Reaktion der Eltern auslöst. Aber der Schreck ist Teil der Angst und führt alenfalls zu einer Konditionierung, aber nicht zu einem Lernprozess. Das Ergebnis beim Kind ist also ein vordergründiges und unverstandenes. Insofern kommt keine Einsicht zustande und der Effekt verpufft irgendwann, spätens, wenn die Schreckangst nicht mehr wirkt. Ermahnen und gezieltes Hindern an der aggressiven Handlung ist in diesem Entwicklungsstadium das einzige, was sinnvoll erscheint, und es ist sicher wirksamer als gar nichts zu tun. Die Entwicklung zur Empathie setzt jedoch erst deutlich nach dem 2. Geburtstag langsam ein, also im 3. Lebensjahr und braucht so seine Zeit. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.05.2013



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