Frage: Trotz

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn 17 Monate alt, hat gerade das Laufen gelernt. Ich denke, er hat eine sichere Bindung, wir haben uns forumsgerecht verhalten. Nun ist er zum Enen immer noch sehr auf mich fixiert, obwohl sich sein zweiter Elternteil in jeder Hinsicht stark einbringt. Ist das noch altersgerecht? Zum anderen darf er eigentlich alles, was ihn nicht gefährdet, manches müssen wir aber verbieten, bzw. Muss er sich beispielsweise anziehen, was oft zum Weinen führt. Wie verhalten wir uns dann richtig? Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!

von Fucardi am 08.04.2013, 08:09



Antwort auf: Trotz

Hallo, die Loslösungserscehinungen im 1. Lebensjahr werden noch einmal mit etwas 1 1/2 Jahren kurzzeitig unterbrochen durch die Wiederannährungskrise (s. gezielter Suchlauf), wenn das Kind sein Selbst entdeckt. Das ist für das menschliche Bewusstsein ein spannungsreicher Moment, der je nach Temperamentsveranlagung von emotionalen Rückzugstendenzen begleitet wird. Danach geht es aber mit der Loslösung meist zügig weiter. Vielleicht ist das gerade bei Ihnen so. Anziehen muss sich ein Kind von 1 1/2 Jahren natürlich nicht, es wird angezogen. Es wird auch noch überwiegend gefüttert. Der Widerstand, den die Kinder dabei häufig üben, dient der Selbstfindung und Selbstbestätigung. Sich selbst, d.h. seine Person entdecken und begreifen lernen, geht nun einmal nur durch Abgrenzung von Einflüssen durch andere und durch Widerstand gegen das, was mit einem gemacht wird. Das ist ein Naturprogramm, das zwar anstrengend sein kann, aber nicht umgangen werden kann. Die Unterschiede, die die Kinder diesbezüglich in ihrem Verhalten zeigen, haben einerseits mit ihrem wachsenden Charakter zu tun, und andererseits mit dem Druck der Umwelt, der auf sie ausgeübt wird. Die Kunst der Erziehung besteht in diesem Alter darin, genau wie Sie es schon versuchen, den Druck möglichst klein zu halten, aber das notwendige Maß der unvermeidlichen Regeln und Beschränkungen zu vermitteln. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.04.2013



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