Frage: Trost + Meckern

Hallo Herr Dr. Posth ! Erst einmal vielen Dank für dieses tolle Forum ! Mein Sohn (3)hat mittlerweile wieder eine ganz gute Verbindung zu seinem Vater. Allerdings gehen einige Sachen wie z.B. Trösten immer noch nur bei Mama. Deswegen mache ich mir GEdanken wenn er mit Papa (oder Oma, Opa) alleine unterwegs ist und etwas "passiert" was ihn aus dem Gleichgewicht bringt. Er läßt sich dann nicht beruhigen oder ablenken, will nur nach Hause, nach Mama. Wie gehen die Beteiligten am Besten mit der Situation um ? Und noch eine Sache, wenn ich mit meinem Mann diskutiere und ich z.B. sage (in normalem Ton) "Nein, das ist nicht richtig", dann wiederholt unser Sohn den Satz. Also er sagt es auch nochmal zum Papa, bzw. er schreit ihn mit diesem Satz ziemlich agressiv an. Will er ihm vielleicht irgendetwas sagen, weiß aber nicht wie, bzw. findet die Worte nicht ? ( Er spricht ja noch nicht so einwandfrei). Vielen Dank und eine schöne Woche, Tanja

Mitglied inaktiv - 07.08.2006, 16:47



Antwort auf: Trost + Meckern

Liebe Tanja, Kinder spüren sehr schnell heraus, daß Meinungsunterschiede zwischen den Eltern bestehen können, bzw. tatsächlich auch bestehen. Da sie sich insgeheim wünschen, daß Mutter und Vater immer und in alleim übereinstimmen, geraten sie beim Miterleben von Auseinandersetzungen in das, was man allgemein als Loyalitätskonflikt bezeichnet. Um diesem Konflikt zu entgehen, schlagen sie sich gerne auf eine Seite und das im Fall Ihres Sohnes (wie auch beim Trösten etc.) seine Mutter. Im Grunde heißt ds nichts anderes, als daß seine Bindungsanteile immer noch stark die Loslösungsanteile überwiegen. Oder anders ausgedrückt, Ihr Sohn ist noch nicht ganz bei seinem Vater angekommen. Das kann verschiedene Gründe haben. Entweder steht sein Vater ihm rein gefühlsmäßig oder auch "unternehmenstechnisch" nicht ausreichend zur Verfügung oder Sie entlassen ihn unbewußt noch nicht aus ihrem Einfluß, oder Sie sind schon wieder berufstätig und ihr Sohn muß in die Fremdbetreuung, obwohl er noch gar nicht möchte usw. Das kann ich von hier aus natürlich nicht ermitteln. Aber das wird es sein, was Ihr Sohn mit seinem Verhalten zum Ausdruck bringen möchte. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.08.2006



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