Lieber Herr Dr. Posth, ich darf Ihnen heute noch eine Frage stellen, die uns beschäftigt: Unser Sohn, gerade 2, hat eine große emotionale Abhängigkeit von seiner Nuckelflasche entwickelt. Er benötigt seine Flasche als (Mit-)Tröster bei allen Wehs, bei Müdigkeit, zum Einschlafen am Tag und abends und zum Weiterschlafen nach 1-2xigem nächtlichem Aufwachen. Nach sehr harten Nächten zwischen dem 6. und dem 12. Lebensmonat war dies für uns eine wirklich akzeptable Methode, dass alle wieder zur Ruhe und Schlaf kommen. Den Schnuller hat er mit 8 Monaten verweigert, ihn ersetzte sozusagen die Flasche (die ihm vertraut war, er wurde nicht gestillt). Alle negativen Aspekte dieser Tatsache sind uns bekannt, darum denken wir seit langem darüber nach, wie wir sie ihm abgewöhnen können. Nun haben wir uns ein Zeitziel gesteckt und gehen so vor: Tagsüber gibt es nur Wasser aus einem Glas; wir versuchen allein durch unser Trösten ihn bei Frust oder Traurigkeit trotz exzessivem Schreien nach der Flasche zu beruhigen; wir haben ihm erzählt, dass seine "Babyflaschen" an bekannte Babys aus unserem Freundeskreis verschenkt werden. Zum Einschlafen gibt es diese Tage auch nur noch Wasser, was er akzeptiert. Ab Freitag möchten wir dieses Verschenken in seiner Gegenwart machen. Wir werden selbst keine Flasche mehr im Haus haben, um nicht in Versuchung zu kommen, nachzugeben. Er wird zum ersten Mal seit ca. einem Jahr ohne Flasche einschlafen und durchschlafen müssen. Können wir dies einfach so "durchziehen", oder müssten wir ihm ein Ersatzobjekt bieten? Die Flasche ist sein Ein und Alles und er wird verzweifeln. Sein zweiter großer Tröster ist ein Windel-Stofftuch, vielleicht kann man den Schwerpunkt darauf legen? Können Sie etwas empfehlen, um die Loslösung weniger brutal zu gestalten? Braucht er noch ein Ersatzobjekt, das ihn beruhigt, oder sollten wir darauf vertrauen, dass er souverän genug ist, selbst Strategien zu entwickeln? Wie immer vielen Dank für Ihre Antwort! Ihre Caraly
Mitglied inaktiv - 21.06.2004, 21:04