Meine Tochter (im august 3 geworden), ist seit 5 Monaten trocken, nur mit dem Stuhlgang hapert es. sie zwar es schon zweimal ins Toepfchen gemacht, ob Zufall oder bewusste, aber das war es dann auch. Sonst macht sie das immer in die Unterhose. Sie kommt dann zu mir und sagt es mir.
Ist diese Entwicklung normal oder sollte ich beim Arzt abklaeren, ob es da physiologische Ursachen dafuer gibt/ wie soll ich mich dann verhalten. Bis jetzt wechsle ich ihre Unterhose und sage nichts, aber mein MAnn beschaemt sie immer wieder. Kann diese Erziehungsmassnahme ihr schaden?
Mitglied inaktiv - 01.10.2007, 14:14
Antwort auf:
Trockenwerden
Hallo, ja, diese Form von Erziehung ist nicht nur nutzlos, sondern in höchstem Maße schädlich! Sie untergräbt das ohnehin noch schwache Selbstbewußtsein des Kindes - oft nachhaltig. Es steht nirgendwo geschreiben, daß Trockenwerden und Sauberwerden in einem Zug erledigt werden. Es ist sogar häufig so, daß das "große Geschäft" gerne eine Zeitlang noch in die Windel erledigt wird, wohingegen das "kleine Geschäft" schon erfolgreich auf das Töpfchen oder die Toilette gemacht wird. Viele Kinder verlangen für das große Geschäft noch die Windel und man tut als Eltern gut daran, diese dafür auch zu gewähren. Ganz falsch ist es, sein Kind in die Hose machen zu lassen, in der Hoffnung, es würde dadurch schneller sauber. Meist ist das Gegenteil der Fall und Kotschmieren und Enkopresis sind die Folgen. Das Kind sagt immer selbst, wann es "sauber" ist.
Körperliche Störungen am Darmausgang machen sich durch permanentes Kotschmieren bemerkbar. Wenn das bisher nicht der Fall war, gibt es eigentlich keinen Grund, an eine organische Ausscheidungsstörung zu denken. In dem gezielten Suchlauf gibt es unter dem Stichwort "Sauberkeitserziehung" noch viele weitere Informationen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.10.2007