Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
meine Tochter ist 4,5 J. alt und leidet seitdem ihr Bruder zur Schule gekommen ist unter Trennungsschmerz, wenn ich sie zum Kiga bringe. Sie weint ganz fürchterlich und es zerreißt mir das Herz. Vorher war ihr Bruder eben immer dabei und da lief es super. Wie kann ich ihr Selbstvertrauen stärken, so dass sie die Trennung auch alleine schafft und wieder gerne in den Kiga geht? Vielleicht haben Sie da Tipps? Von den Erzieh. kann ich wenig Hilfe erwarten. Sie schimpfen eher auf meine Tochter und sagen mir, dass sie absichtlich Theater machen würde, um mich zu testen. Die begreifen einfach gar nichts. Ein Kuschelt. darf sie nicht mitbringen, das hatten wir mal versucht. Da hat die Erz. eine Ausnahme gemacht, aber als meine Tochter trotzdem geweint hat, sagte die E. ihr, dass, wenn sie weiter so ein Theater machen würde, sie ihr das Kuschelt. wieder wegnimmt. Das hat meine Tochter mir mittags erzählt. Was tun?
von
Zoé Louise
am 21.01.2013, 07:15
Antwort auf:
Trennungsschmerz
Hallo, die ganz schnelle Antwort hieße: den Ki-ga wechseln. Denn Erzieherinnen, die so wenig einfühlsam und geradezu herzlos mit den Kindern umgehen, üben einen schlechten Einfluss auf die ihnen anvertrauten Kinder aus. Dass es so kommen würde, kann man sich im Nachhinein auch schnell erklären. Nur der große Bruder war für Ihre Tochter die emotionale Absicherung im Ki-ga bis zu seinem Schuleintritt, nicht die Erzieherinnen. Ist er fort, steht seine Schwester alleine da.
Aber Ihre Tochter ist noch zu klein, um mit ihren Gefühlen gegen das Erziehungspersonal durchzuhalten. Absichtlich Theater machen, auf eine Machtprobe aus sein sind übliche Standartsprüche aus pädagogischem Mund, um ein Kind in die Enge zu treiben und sich selbst von Fehlern freizusprechen. Ein Kind damit bestrafen, ihm sein Kuscheltier wegzunehmen, das grenzt schon an "schwarze Pädagogik". Welche Chance haben Sie, Ihre Tochter woanders und unter besseren Vorzeichen unterzubringen? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.01.2013
