Trennungsängste beim 5-jährigen Vorschulkind wie kann ich Ihm helfen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Trennungsängste beim 5-jährigen Vorschulkind wie kann ich Ihm helfen?

Hallo Herr Dr. Posth, ich mache mir Sorgen um meinen Sohn. Er wird im Juni 6 und kommt im August in die Schule. Auf die Schule freut er sich nicht sehr, er hat immer Angst und weint wenn etwas Neues kommt. Geistig ist er ziemlich weit, hat sich mit 4,5 selbst das Lesen beigebracht, liest jetzt flüssig die Bücher ab 8,kann bis 100 zählen. Er ist ein kleiner Forscher und interessiert sich sehr für Dinos, Tiere und Länder. Dazu sucht er gezielt Informationen in Büchern, schreibt diese auch auf (hat letztens Dinos gemalt,ihre Namen aufgeschrieben und die Größenangaben - z.B.7 Meter). Jetzt ist sein 2.Jahr im KiGa, er ist gerne dort, hat Freunde, aber wenn ich ihn hinbringe, in dem Moment wenn er Tschüß sagt, kommen die Tränen, er geht selbst in die Gruppe, sagt Tschüß und kämpt mit Tränen...Die Freunde kommen um ihn abzuholen, das hilft aber auch nicht. Sobald ich weg bin, ist alles super. Einmal sagte er mir, dass er nicht weinen will, es ist sein Körper. Wie könnte ich ihm helfen?

Mitglied inaktiv - 07.03.2011, 09:21



Antwort auf: Trennungsängste beim 5-jährigen Vorschulkind wie kann ich Ihm helfen?

Hallo, offenbar handelt es sich bei Ihrem Sohn um einen sehr sensiblen Jungen. Und Sensibilität deckt sich oft mit hoher Intelligenz. Das, was er beim morgendlichen Abschied von Ihnen erlebt ist Traurigkeit, die aus einer Urangst heraus entsteht. Hat Ihr Sohn denn in seinen ersten 5 Jahren schwerwiegende Trennungserlebnisse hinnehmen müssen? Wie war z.B. der Anfang im Ki-ga? Gab es schon einmal große Veluste für ihn? Um Ihm Sicherheit und Geborgenheit zurückzugeben, sollten Sie in Absprache mit den Erzieherinnen, in der Weise paradox reagieren, dass Sie ihm die Möglichkeit einräumen, wieder mit nach Hause zu gehen, wenn ihn die Traurigkeit befällt. Er soll also das Trauergefühl auflösen können in einem Angebot seiner wahrscheinlich wichtigsten Bezugsperson den Kontakt zu erhalten und nicht zugunsten des Kindergartens abbrechen zu müssen. Ein paar Mal wird er das als beglückend empfinden und mitkommen. Dann aber hat er dieses innere Problem soweit überstanden und wird im Ki-ga bleiben, weil er spürt, dass dort inzwischen sein Platz ist. Viele Grüße PS. Sie können mir gerne berichten, wie Ihr Sohn darauf reagiert.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.03.2011



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