Sehr geehrter Dr. Posth,
vor kurzem war ich für eine Nacht im KH. Hatte meiner Tochter (2) vorher alles erklärt, sie hatte ein KH-Buch und wurde von Vater und Tante liebevoll betreut. Trotzdem hat sie mich (v.a.nachts) sehr vermisst und war in den ersten zwei Tagen danach sehr anhänglich. Jetzt ist wieder alles okay.
Mein Problem ist: Wir wünschen uns ein 2. Kind, erste SS war aber schwierig (zum Schluss EPH-Gestose) und ich war für einige Tage im KH. Jetzt habe ich Angst, dass ich bei der nächsten SS evtl. noch viel länger ins KH muss und unsere Tochter die Trennung nicht verkraftet. Papa ist zwar Bezugsperson, aber abends und nachts muss möglichst die Mama kommen, sonst weint sie erstmal und lässt sich schlecht beruhigen. Länger warten wollen wir aber auch nicht, ich bin schon über 40.
Wie können wir diese (z.Zt. noch sehr theoretische) Situation vorbereiten bzw. dann damit umgehen? Oder wäre Schaden für Tochter zu groß?
Schonmal vielen Dank und schöne Weihnachtstage!
von
Cleophe
am 19.12.2011, 09:05
Antwort auf:
Trennung wg. Krankenhaus würde unsere Tochter großen Schaden nehmen?
Hallo, mit solchen Erklärungen überfordern Sie leider Ihre Tochter noch und so einfühlsam die Darstellungen in Bilderbüchern zu solchen Begebenheiten auch sind, eine nachhaltige Beeinflussung des Kindes können Sie damit nicht erzielen. Die Wriklichkeit ist immer noch viel stärker als jede bildliche Darstellung. Und in diesem Alter gibt es auch noch keine rationale Aufnahme und Bearbeitung. Insofern war die Reaktion Ihrer Tochter zu erwarten gewesen. Aber in einem Jahr sieht das schon wieder ein bisschen anders aus, und bis dahin ist die Loslösung über den Vater deutlich weiter vorangeschritten. Da wäre eine Trennung von Mutter und Kind bei gleichzeitiger Absicherung durch die zweite Hauptbezugsperson ohne zu große Belastung zu verkraften.
Aber sie wissen ja noch nicht, wie schnell Sie wieder schwanger werden und ob sie tatsächlich wegen EPH-Gestose stationär behandelt werden müssen. Also können Sie sich aus meiner Sicht ab sofort für die 2. Schwangerschaft entscheiden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.12.2011