Frage: Trennung von den Eltern im Kleinkindalter

Sehr geehrter Herr Dr.Posth, kürzlich habe ich in einem der Foren hier einen Beitrag gelesen, der mich seither ziemlich beschäftigt hat. Es ging um ein Elternpaar, das ohne seine 15 Monate alte Tochter in einem anderen Land (Flugreise) Urlaub machen möchte - die Tochter soll solange bei guten Bekannten bleiben, bei denen sie auch bereits mehrmals allein übernachtet hat - und dass nun durch Bemerkungen anderer verunsichert wurde, ob es das guten Gewissens tun könne. Ich habe selbst zwei Kinder (das jüngere ist 2 Jahre alt) und kann mir für meine Familie eine solche Situation nicht vorstellen. Selbst unter positiven Bedingungen - nehmen wir an, es besteht ein echtes Vertrauensverhältnis zu den betreuenden Personen - scheinen mir zwei Wochen eine sehr lange Zeit für ein Kind in diesem Alter zu sein. Ich gehe mal ganz laienhaft davon aus, dass das Zeitgefühl bei Kindern in diesem Alter in keiner Weise mit dem größerer Kinder oder gar Erwachsener zu vergleichen ist, dass also ein 15 Monate altes Kind einen Zeitraum von 2 Wochen überhaupt nicht überblicken und einordnen kann. Mich würde interessieren, wie Sie das beurteilen: Ist es möglich, einem Kind von 15 Monaten eine zweiwöchige Trennungsphase zuzumuten, ohne dass die Eltern-Kind-Bindung resp. das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Kind beeinträchtigt wird oder das Kind diese Zeit sogar als traumatisch erlebt? Ich freue mich auf Ihre Antwort... Mit freundlichen Grüßen Roberta

Mitglied inaktiv - 15.03.2003, 21:33



Antwort auf: Trennung von den Eltern im Kleinkindalter

Liebe Roberta, das Problem ist wie Sie richtig feststellen, eigentlich nicht die Zeitdauer, sondern die Unmöglichkeit, beim Scheitern der Betreuung durch eine "Ersatzbindungsperson" nicht rechtzeitig zurückkommen zu können. Was früher wahrscheinlich nie ein Mensch aus freien Stücken getan hätte, nämlich seinen Nachwuchs anderen anzuvertrauen, um selbst Urlaub zu machen, ist heute beinahe üblich. Wenn eine Bezugsperson in Ersatz lange vorher eingeführt und vom Kind akzeptiert ist, mag es gehen. Sonst würde ich immer davon abraten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.03.2003



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