Frage: Trauma nach Todesfall/Kinderzimmerbrand

Hallo Dr. Posth Ich hatte Sie schonmal angeschrieben, nach dem Tode meines Mannes (Schwerstpflegefall über fast 3 Jahre). Mein Sohn (fast 5) kommt mal besser,mal schlechter damit klar. Jetzt kommt zu allem aber noch hinzu das wir erst vor einigen Monaten umgezogen sind und vor 6 Wochen einen Kinderzimmerbrand hatten. Zum Glück wurde niemand verletzt, aber mein Sohn hat einen großen Schock erlitten. Er fühlt sich in der Wohnung nicht mehr sicher. Geht nicht alleine auf Toilette, geschweige denn ins Kinderzimmer. Alles ist renoviert und wurde anders gestaltet. Dennoch fühlt er sich nicht wohl. Auch das schlafen im Zimmer ist sehr schwer. Ich muß bei ihm bleiben bis er einschläft (wir haben ein Schlafzimmer zusammen/Raumteiler) oder er schläft auf der Couch ein und ich muß ihn dann rübertragen. Ich erwäge einen erneuten Umzug. Bekomme aus dem Umfeld diesbezüglich positive wie negative Ratschläge. Was meinen Sie? Erneuter Umzug? Oder wäre das zuviel für den Kleinen? Oder auf Dauer besser?

Mitglied inaktiv - 21.06.2010, 13:01



Antwort auf: Trauma nach Todesfall/Kinderzimmerbrand

Hallo, eine erneuter Umzug bedeutete eine neue Umstellung und Anpassungsleistung ihres Sohnes ohne einen großen Gewinn zu haben. Die Unsicherheit, alleine in der Wohnung zu bleiben und wieder der Bedrohung durch einen Brand ausgesetzt zu sein (hat er den Brand vielleicht selbst verursacht?), zieht mit um. Daher ist es wichtiger, dass Sie ihm jetzt alle Sicherheit bieten, sie Ihnen möglich ist, inklusive der geduldigen Einschlafbegleitung und nächtlichen Präsenz. Damit gewähren Sie ihrem Sohn Regression(s, gezielter Suchlauf), und er hat die Möglichkeit, sich psychisch über diesen Weg zu heilen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.06.2010