Frage: Totale Veränderung nach Spielgruppeneintritt

Hallo Dr. Posth, mein Sohn 2,8 Jahre alt, geht nun seit 3 Wochen 2 Vormittage die Woche für 3 Stunden in eine betreute Spielgruppe. Wir haben ihn darauf vorbereitet und er war auch von Anfang an begeistert. Heute hat er zwar gesagt ich soll dableiben, hat aber nicht geweint als ich weg war. Sein Wesen hat sich aber seitdem vollkommen geändert. Er will nicht mehr schlafen, Mittags meist gar nicht mehr, obwohl er beklagt, dass er müde ist u. die Woche zuvor es kaum erwarten konnte ins Bett gebracht zu werden, noch abends. Und wenn dann kommt er zu uns oder steht plötzlich um 4 Uhr auf u. macht überall Licht an. Er will nur noch spielen, hängt ganz extrem an seinem Papa und will absolut nicht mehr bei den Großeltern bleiben, bei denen er zuvor immer abends nach dem Essen ( die wohnen im anderen Doppelhaus) für 1,5 Stunden liebend gerne geblieben ist. Er ist sogar richtig abweisend zu Ihnen und auch oft zu mir. Es kommt mir so vor wie wenn er in einem komletten Umbruch ist.Hilfe

Mitglied inaktiv - 28.09.2009, 08:55



Antwort auf: Totale Veränderung nach Spielgruppeneintritt

Hallo, längst nicht alle Kinder weinen beim Abschied von den Eltern in die Ki-ta oder den Ki-ga. Aber gerade bei den unter 3-jährigen muss man aufpassen, dass es sich nicht um eine vermeidende Haltung handelt. Untersuchungen ihres Speichels auf Cortisol hat ergeben, dass sie unter demgleichen Stress zu leiden haben, wie diejenigen Kinder, die herzerweichend zu weinen anfangen und sich an der Hals der Mutter klammern. Das heißt, dass auch solche Kinder zu Hause das das gleiche Störungsverhalten zeigen wie die Anderen. Das mindeste, das man Eltern in solchen Fällen tut, ist die regressiven Erscheinungen im Verhalten zu tolerieren und dem Kind alle erdenkliche Fürsorge zu geben, die es einfordert. U.U kommt aber nur noch eine vorübergehend Unterbrechung der Eingewöhnung in die Fremdbetreuung infrage. 3 Monate wären da angebracht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.09.2009