Töpfchen mit 3,5 Jahren

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Töpfchen mit 3,5 Jahren

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn, 3,5 Jahre alt, hat immer noch nichts mit der Toilette bzw. mit dem Töpfchen im Sinn. Im Sommer, als er knapp 3 war, haben wir es im Sommerurlaub versucht, ihm die Pampers auszuziehen und nur mit kurzer Hose laufen zu lassen, aber da war er in einer Stunde 3 mal nass. Es war also definitiv zu früh für ihn. Er hat gar nicht gemerkt, dass er musste. Wenn wir mit dem Thema Töpfchen bzw. Toilette anfangen, haben wir gleich Geschrei. Ich muss dazu sagen, er ist ein recht bockiges Kind, was gegen seinen Willen schwerlich was tut. Ich habe das Gefühl, alles was irgendwie anders oder neu ist, macht ihm extrem Angst. Sollen wir ihn zwingen oder warten, bis er von selbst drauf kommt? Also nur immer wieder anbieten, aber nicht gegen seinen Willen. Wie führt man ihn am besten ran? Von heute auf morgen Windel ganz weglassen ist im Winter ja schwierig… Vielen Dank im Voraus, viele Grüße, Tessa

von tessa112 am 20.02.2012, 07:23

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Antwort auf: Töpfchen mit 3,5 Jahren

Liebe Tessa, man lässt auf jeden Fall dem Kind solange Zeit mit dem Trocken- und Sauberwerden, bis vom ihm der Wunsch danach komt. Denn neben der rein körperlichen Reife (Fähigkeit einzuhalten und Schließmuskel wieder zu öffnen) benötigt das Kind auch die soziale Reife und die spürt es am besten selbst. Gerade noch oppositionell eingestellte Kinder machen dann die größten Schwierigkeiten, wenn man sie zum Trocken und Sauberwerden mit irgendetwas drängt. Häufig ist es auch Zeichen der Opposition selbst, dass das Trocken- und Sauberwerden verzögert zugelassen wird. Hier hilft nur Geduld und das Kind in Ruhe lassen. Jedes Kind hat von sich aus das Bestreben, seine Ausscheidungsfunktionen unter Kontrolle zu bekommen. Mögliche körperliche Behinderungen dabei sollten vom KiA/KiÄ ausgeschlossen werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.02.2012

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