Meine Tochter ist 22 M alt. Sie hat als Baby stark gefremdelt und sehr empfindlich auf plötzliche (laute oder auch leise) Geräusche reagiert.
Als sie ungefähr 15 Monate alt war, hatte ich das Gefühl, dass sich ihre Ängstlichkeit etwas gelegt hatte. Auch als unsere zweite Tochter geboren wurde, war meine "Große" (18 Monate) sehr fröhlich und ausgeglichen. Seit einem Monat ist sie wieder sehr ängstlich. Sie versteckt sich hinter mich, wenn Fremde uns ansprechen, sitzt sie im Kinderwagen oder Einkaufswagen, dreht sie sich weg. Sie spricht für ihr Alter sehr gut (3 bis 4 Wort Sätze ) und plappert den ganzen Tag vor sich hin. Mit Fremden spricht sie nicht oder sehr wenig.
Wir gehen zum Spielkreis, dort lässt sie sich immer das Spielzeug wegnehmen .
Soll ich weiter dort hin gehen?
Momentan darf entweder Mama oder Papa etwas mit ihr unternehmen.
Kann es sein, dass die Ankunft der Schwester ihr schwerer zusetzt als sie es zeigt?
Wie kann ich ihr bei der Loslösung helfen?
Danke
Mitglied inaktiv - 22.01.2007, 11:41
Antwort auf:
Tochter sehr schreckhaft
Hallo, die Loslösung scheint bei Ihrer Tochter längst in Gang zu sein, denn sonst würde sie sich in die Bindung zurück flüchten und auch ihren Vater nicht akzeptieren. Wahrscheinlich akzeptiert sie auch andere, vertraute Personen aus der Familie. Probleme hat sie eigentlich nur mit richtigen Fremden. Das aber hängt mit ihrer grundsätzlichen Angst zusammen, die jetzt zunehmend Objektchrakter erhält und sich auf bestimmte Situationen oder eben auch auf fremde Menschen bezieht. Da genügen schon einige wenige Erlebnisse mit den Menschen, die ihr Angst gemacht haben. Solche Erlebnisse bekommen die Eltern oft gar nicht mit und die Kinder können sie noch nicht mitteilen. Mit der kleinen Schwester hat das Verhalten eher nichts zu tun. Da würde hauptsächlich Rivalität entstehen.
Damit keine Sozialängste sich manifestieren, ist es wichtig, von früh auf durch Gewöhnungsprozesse sowie sanfte Ablösung die Angst -sagen wir- im Keim zu ersticken. Im gezielten Suchlauf finden Sie zu allen Themen noch weitere Antworten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.01.2007
