Frage: Tochter fremdelt nicht

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, meine Tochter ist 40 Wochen alt.Sie ist motorisch sehr weit,will schon bald laufen.Sie war anderen Leuten gegenüber immer freundlich,lächelte alle an.Seid ein paar Wochen hat sich lediglich verändert,dass sie Fremde nur mit großen Augen betrachtet,bevor sie nach 3 Minuten lacht o die Leute anfasst.Von Fremdeln keine Spur!Sie ist eher wild anstatt schmusig.Das einzige was mich denken lässt dass sie an mir hängt ist, dass sie sich in letzter Zeit ständig an mein Bein hängt wenn ich etwas ohne sie mache.Sie jammert dann und klammert.Sie wurde zwar gestillt aber nur die ersten 2 Wo. da ich nicht genug Milch hatte.Sie bekam die Flasche u. ich pumpte ab.Daher war ich ständig damit beschäftigt.Ab dem 3. bis zum 6. Monat stillte ich sie dann teilweise (Milch reichte trotz pumpen nicht).Ich habe nun Angst,dass ich die Anfangszeit nicht genug mit Körperkontakt u Bindungsaufbau genutzt habe.Die Fremdelphase ist doch wichtig u zeugt von einer gesunden Beziehung?LG N.

Mitglied inaktiv - 26.10.2009, 13:30



Antwort auf: Tochter fremdelt nicht

Hallo, das Betrachten der fremden Leute mit großen Augen ist auch Fremdeln. In meinem Buch über die emotionalen und psychosoziale Entwicklung der Säugling und Kleinkinder bezeichne ich das Mustern und "Anstarren" von fremden Menschen als Fremdelstufe 1. Sind den Kindern dann die Leute sympathisch und enthalten sie sich irgendwelcher bedrohlichen Aktionen oder Annäherungen, dann werden sie von vielen Kindern freundlich angelacht. wie offen und freundlich ein Kind dabei ist, hängt stark von seinen eigenen Charakterstrukturen ab. Mit der Bindungssicherheit hat das nur indirekt zu tun. Man kann sagen, je sicherer ein Kind gebunden ist, desto stärker setzt sich sein eigener Charakter durch. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.10.2009



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