Frage: Tochter (4) hat sich verändert...

Hallo! Meine Tochter ist 4 Jahre alt. Bis vor kurzem war sie ein kleiner Engel. Immer lieb und ruhig, konnte sich gut allein und kreativ beschäftigen, konnte keiner Fliege was zu leide tun...Ich hab' immer gesagt "Sie ist zu lieb für diese Welt." Und nun, seit ein paar Wochen, ist sie wie verwandelt. Laut, wild, zickig... Wenn man nicht sofort das tut, was sie will, tritt sie oder haut zu. Heute hat sie bei meinen Eltern ihr Eis quer über den Tisch geworfen, weil wir ihr nicht schnell genug beim Öffnen geholfen haben. Sie macht nur noch Blödsinn, ist total aufgedreht und krabbelt wie wild hier durch die Wohnung immer zwischen meinen Beinen (wie der kleine Bruder - 11,5 Monate), nur um mich zu provozieren. Sie war immer so lieb! Ich verstehe den Sinneswandel nicht. Sie ist wie ein anderes Kind! Eifersucht auf den kleinen Bruder? Irgendein Vorfall im Kiga? Durch meine Schwangerschaft bin ich auch nicht so geduldig wie sonst, bin schnell genervt und gereizt... Kann es daran liegen? Sie wird auch immer schnell wütend und ungeduldig, wenn sie etwas nicht gleich schafft. Vielleicht merkt sie auch im Kiga, dass sie in einigen Bereichen (Grobmotorik und Koordination) den anderen Kindern hinterher hinkt?! Weiß nicht mehr weiter! Früher mußte ich nur einmal laut "Nein" sagen und sie hat dann auf mich gehört. Und nun interessiert es sie gar nicht mehr, was ich sage... Sie lacht sich kaputt, lässt sich provokativ immer wieder hinplumpsen, wenn ich sie zu etwas bewegen möchte. Wie gehe ich am besten mit solchen Situationen um? Lg malin78

Mitglied inaktiv - 09.11.2009, 11:04



Antwort auf: Tochter (4) hat sich verändert...

Hallo, ein solcher Wandel in den Eigenschaften eines Kindes zeugt immer von einer Belastungssituation. Ob diese Belastung aus dem häusliche Bereich herrührt oder aus dem öffentlichen, also aus dem Ki-ga (später Schule) oder der Gruppe der Freunde, ist aus der Ferne nicht zu ermitteln. Da müsen Sie schon selber die nötige forschungsarbeit leisten. Sprechen Sie einmal mit den Erzieherinnen. Entweder ahnen die gleich, wo das Problem liegt, oder sie können ihre Tochter in der Einrichtung beobachten und finden es heraus. auf jeden Fall gibt es einen solchen Auslöser. Sie selbst gehen so damit um, dass Sie ein verstärktes Regelkonzept einführen. Ihrer Tochter muss klar sein, was geht und was nicht. Sinnvolle Konsequenzen sorgen dafür, dass die Regel eingehalten wird (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.11.2009