Frage: Therapie nach Vojta

Celina ist nun 4 Mon. alt. Sie wurde 12 SSW zu früh auf Rhodos geboren. Sie können sich es bestimmt vorstellen das sie es von Beginn an nicht sehr leicht hatte. Trotzdem hat sie alles super gemeistert. Sie musste nicht beatmet werden und hat den Rücktransport nach Deutschl. 12 Tage später gut überstanden. Zuhause im Krankenhaus lief auch alles gut. Sie durfte mit 2 Mon. nach Hause. Nun hat der KiA eine Überstreckung und Neigung nach rechts (Schiefhals) festgestellt und uns deswegen KG verschrieben. Sie bekommt nun seit 2 Wochen die Therapie nach Vojta. Ich zweifle den Erfolg der Therapie ja auch gar nicht an, jedoch schreit sie jedes Mal wie am Spiess. Ich weiss, auch das ist normal und machen wohl alle Babys. Der Papa meinte schon er kann da nicht zuschauen, sein Gefühl sagt ihm dass das nicht richtig sein kann. Was meinen Sie? Ist es wirklich sinnvoll diese Therapie bei ihrer Vorgeschichte, sie musste ja nun schon genug durchmachen, durchzuziehen. Was ist mit der Mutter-Kind-Bindung?

Mitglied inaktiv - 13.11.2006, 17:28



Antwort auf: Therapie nach Vojta

Hallo, Sie haben Recht. Die Vojta-Therapie ist für die Säuglinge sehr anstrengend und auf eine psychologische Komponente wird generell keine Rücksicht genommen. Mit anderen Worten, es muß schon eine ganz trifftiger Grund dafür vorliegen, daß man an dieser Therapie festhält. Ich kann nun Ihre Tochter leider nicht untersuchen, um zu sagen, ob bei Ihrer Tochter eine solcher trifftiger Grund vorliegt oder nicht. Aber eines ist richtig, die "spastische Kinderlähmung" (infantile Cerebralparese) kommt erst später, also mit 4-6 Monaten reguläre Lebenszeit. Dagegen zu halten ist aber immer die korrigierte Lebenszeit, wenn man den aktuellen Entwicklungsstand ermitteln möchte. Ist Therapie also tatsächlich nötig, dann ließe sich auf die weniger anstrengende, das altersgemäße Bewegungsmuster berücksichtigende Therapie nach Bobath ausweichen. Rein statistisch betrachtet entwickeln sich die Kinder unter beiden Konzepten gleichermaßen gut. Sprechen Sie mit Ihrem KiA/KiÄ darüber. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.11.2006