Unser Sohn (10 Mon.) macht beim Füttern oft e Riesentheater - aber nur bei mir, nicht bei Vater/ Babysitter. Will unbedingt Löffel selber halten (das erlaube auch nur ich, von Anfang an, aber eben immer nur mal zum Ende hin oder wenn viel Zeit ist) Wenn ich ihn dann parallel mit 2. Löffel füttere, wirf er 1. weg, heult, biegt sich z.T. durch. Ähnlich will er auch Becher selbst halten u wird wütend, wenn er sich dann das Wasser oftmals übergießt. Es ist sehr stressig für uns beide, u oft landet 2/3 des Breis auf ihm/mir/Boden. Er isst auch gerne mit d Händchen selbst (Brei). Banane, Reiswaffel o.ä. geht besser. Oft will er auch lieber stillen als Brei essen. An sich wärs o.k.,aber Problem mit Zeit u Nerven...
2. Frage: Wie schätzen Sie Daumennuckeln als Selbstberuhigung ein? Es ist bei ihm festes Muster, sobald er weint. Ist es positiv oder unterdrückt er damit seine Gefühle u sammelt sie an (Verdrängung)? Lernt er,dass man missliebige Gefühle unterdrückt?
Vielen Dank!
von
TinaMami
am 30.04.2012, 09:51
Antwort auf:
Theater beim Essen - Daumen lutschen gut/ schlecht?
Hallo, Ihr Sohn entdeckt jetzt, dass er einen Willen besitzt, aber dieser Wille unterliegt noch dem anfänglichen starken Drang, auch unbedingt ausgeführt zu werden. Das heißt, Sie können so ohne Weiteres nicht erwarten, das Ihr Sohn sich dem unterwirft, was Sie dagegen von ihm verlangen. Tun sie es, wird er wütend und scheint dabei ziemlich impulsiv zu sein. Wie war Ihr Sohn denn bisher in seinem 1. Lebensjahr. Gab es da auch schon Anzeichen für Impulsivität, besonders hohe Lebhaftigkeit und starke Empfindlichkeit?
Es hat überhaupt keine Sinn, sich jetzt auf einen Machtkampf einzulassen. Im Grunde tut Ihr Sohn sogar etwas Richtiges. Er will ausprobieren, was er selber kann, und wünscht sich dazu eine geduldige Mutter, die ihn auch erst einmal versuchen lässt. Gellingt es ihm nicht, darf sie ihm sicher auch helfen. Gerade beim Essen müssen Sie sich Zeit lassen. Für den Becher gibt es die Lösung mit der Trinklerntasse. Beim Essen nutzt man die Möglichkeit, ihn spielerisch abzulenken. Es ist ein verbreiteter Unsinn, beim Füttern von Säuglingen und Kleinkindern essen und spielen trennen zu wollen. spielen ist für das Kind lernen und essen lernen kann das Kind eben nur spielerisch. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 03.05.2012