Frage: taktile Wahrnehmungsstörungen

Hallo, unser 3jähriger geht seit 6 Wochen in den KiGa, wird wurden ja schon von der Erzieherin angesprochen, bezüglich Hauen (s. Frage vom 13.8.). Sie hat uns eine Ergotherapie empfohlen, weil er sehr wenig Schmerzempfinden hat und keine innere Ruhe. Die Kinderärztin hat uns jetzt auch Ergo verschrieben, Diagnose: taktile Wahrnehmungsstörungen. Was bedeutet das für unseren Sohn??? Er ist so lieb geworden und ich hatte gehofft, Unterstützung von den Erz. zu bekommen, bez. Agressionen mit Gleichaltrigen und Älteren. Ist das zuviel verlangt??? Er will immer bei den Größen mit spielen, die wollen das nichtu nd dann ist er gefrustet... Liebe Dank

Mitglied inaktiv - 17.09.2007, 11:23



Antwort auf: taktile Wahrnehmungsstörungen

Hallo, taktile Wahrnehmungsstörung heißt, daß eine Mensch die Berührungsempfindungen nicht genau einschätzen und klar unterschieden kann. Also z.B. spitz und stumpf auf der Haut nicht richtig erkennt, ebenso heiß und kalt oder Druck und Schlag. Auch können solche Menschen chrakteristischerweise auf die Rückenhaut gemalte Zeichen, Buchstaben oder Zahlen nicht genau erkennen. Dieser Test geht allerdings nur bei Schulkindern. Die Vibrationsempfindung am Knochen ist gestört, was man mit einer Stimmgabel testet. Ich hoffe irgendwelche neurologischen Untersuchungen dieser Art sind bei Ihrem Sohn gemacht worden, bevor eine die Diagnose mit solcher Tragweite gestellt worden ist. Wenn nicht, dann vergessen Sie die ganze Sache. Dann können Sie natürlich auch nicht auf eine Wirkung der Ergotherapie hoffen. Die kurzschlüssige Verbindung, ein Kind, das haut, hätte zu wenig Schmerzempfindung und müsse nun in der Ergotherapie lernen, was Schmerzen sind, ist mir völlig schleierhaft. Denn aus dem Bestreichen der Haut mit Pinseln oder Wattebauschen etc. kann keine Schmerzeinschätzung erwachen und einem Kind gezielt Schmerzen zufügen, damit es lernt, was Schmerzen sind, verbietet sich aus ethisch-moralischen Gründen. Was also soll in der Therapie gemacht werden? Vielleicht berichten Sie noch einmal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.09.2007