Hallo Hr. Dr. Posth,
Sie waren am Thema taktile Wahrnehmungsstörungen bei unserem Sohn (19.9.) interessiert. Deshalb schreibe ich Ihnen heute noch einmal. Untersucht wurde er nicht, er war noch nicht mal bei dem Arzttermin dabei. Mittlerweile glaub ich auch, dass das Thema von allen Seiten zu sehr aufgebauscht wurde. Unser Sohn ist halt ein kleiner „Rüpel“, er ist extrovertiert und ein ganz munteres Kerlchen, immer vorne mit dabei und für alles zu haben. Er rempelt und schubst schon mal gerne oder hauen ist ihm auch nicht fremd. Ich konnte es schlecht hinnehmen, dass an ihm was auszusetzen ist…Ich dachte es ist eigentlich normal, dass beim Kindergartenstart, gerade für Einzelkinder, schon noch körperliche Auseinandersetzungen an der Tagesordnung sind. Seh ich das so falsch? Ab wann ist sein Verhalten nicht mehr „normal“? Was können wir tun???
Vielen Dank für Ihre gute Hilfe
Conny
Mitglied inaktiv - 15.10.2007, 11:40
Antwort auf:
Taktile Wahrnehmungsstörung Teil 2
Liebe Conny, um zu beurteilen, ob am Verhalten eines Kindes etwas regelrecht falsch oder zumindest nicht normal ist, dazu muss man es gesehen und erlebt haben. wir wollen hier nicht den gleichen Fehler machen, den offenbar schon andere gemacht haben.
Ein gewisses Maß an Durchsetzungsfähigkeit wird einem Kind im Ki-ga schon abverlangt. Wie und mit welchen Methoden es diese Durchsetzung erreicht, hängt zunächst einmal stark von seinem Grundcharakter ab. Es gibt offensive und defensive Kinder (s. gezielter Suchlauf unter defensiv ...). Aber auch die bis dahin erworbenen Lebenserfahrungen und v.a. das häusliche Vorbild gestalten dabei schon kräftig mit. Einzelkinder können beides sein: Täter- und Opfertypen, je nach Grundveranlagung. Was bei Ihnen besonders ist, ist v.a. der stärkere Grad der Ausprägung. Über Induktion (s. gezielter Suchlauf) erreichen Sie eigentlich das, was gewünscht ist, nämlich ein zunehmend prosoziales Verhalten. Viele Grüße und danke für Ihre Rückmeldung
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 17.10.2007