Meine Kleine wird Anfang Dezember ein Jahr. Ich muss leider wieder arbeiten gehen, sie geht dann zu einer Tagesmutter. Wir waren auch schon da und sie hat sich sehr wohl gefühlt und mich kaum vermisst. Was für mich ein Wunder ist, da sie sonst sehr fremdelt. Ich freue mich, das es ihr da gefällt und habe auch ein gutes Gefühl dabei, sie da zu lassen. Jetzt muss ich mir von vielen aber anhören, dass das für so kleine Kinder nicht gut, sie schon weg zu geben. Es leidet wohl die Mutter- Kind- Beziehung. Ich bin als Baby mit acht Wochen in die Krippe gebracht worden, dann im Kiga und später im nach der Schule im Hort. Meine Mutter und Vater waren beide arbeiten. Das war eben so in der DDR. Ich habe keinen Schaden davon getragen! Es ist so schon nicht leicht für mich und jetzt auch noch solche Sprüche. Ich fühle mich schon wie eine Rabenmutter, aber was soll ich machen? Ich muss wieder arbeiten. Was meinen sie, gibt es solche Sachen zu befürchten? Können sie mich etwas beruhigen?
Mitglied inaktiv - 01.11.2010, 19:15
Antwort auf:
Tagesmutter
Hallo, um dieses Thema rankt sich sich seit einiger Zeit eine weitreichende Diskussion, und das nicht nur in Deutschland. Auch die anderen Länder wachen langsam auf. Wie gut die frühe Fremdbetreuung in den sozialistischen Ländern gewesen ist und wieviel Menschen mit und ohne Schaden daraus hervorgegangen sich, damit beschäftigen sich Wissenschaftl(innen), z.B. Lieselotte Ahnert u.a. Sie wissen sicher, dass es neben Befürwortern auch erbitterte Gegner der Früherziehung in der DDR gibt.
In der neuen BRD will man natürlich nicht die gleichen Fehler machen, die in anderen Ländern die positiven Erfahrungen mit der frühen Fremdbetreuung trüben. So gibt es viele Fachgesellschaften, die genaue Richtlinien herausgegeben haben, wie man die fFb für das Kleinkind optimal gestalten kann. Dabei spielen immer 3 Dinge eine Rolle, 1. sanfte Ablösung, 2. Bezugserzieherinnen-System (Ersatzbezugsperson) und 3. kindgerechte Umgebung. In meinem neuen Buch bespreche ich alle diese 3 Voraussetzungen ausführlich. Wenn Sie diese Vorausgaben also wirklich einhalten, brauchen Sie sich keineswegs als eine Rabenmutter zu fühlen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.11.2010