Guten Morgen Herr Dr. Posth,
nächstes Jahr möchte ich wieder halbtags arbeiten. Meine Tochter ist dann 2,5 Jahre alt. Bis dahin nie fremdbetreut. Sie soll max. 4-5 h am Tag betreut werden. Die Kindergärten bei uns bieten leider alle k. sanfte Ablösung (Begr. das störe den Kiga-Alltag zu sehr und für die Kinder sei eine schnelle Trennung einfacher). Man darf höchstens 3-4 mal mit seinem Kind zu sog. Schnuppertagen kommen. Wie soll man sich da mit sanfter Ablösung durchsetzen? Ich überlege deswegen meine Tochter zunächst ein Jahr zur TaMu zu bringen. Sie betreut fünf Kinder, ich könnte schon Monate vorher mit der Eingew. starten. Macht die Tamu für nur ein Jahr Sinn oder ist es doch besser direkt mit dem Kiga anzufangen, um einen Wechsel nach einem Jahr zu vermeiden? Im Kiga hat eine Gruppe 20 Kinder, davon 6 U3 Kinder und zwei bis drei Erzieherinnen. Oder besser Beruf noch ein Jahr aufschieben? Wie ist Ihre Einschätzung?
Ich danke Ihnen!
Dorothea
von
Dorothea81
am 11.08.2014, 08:09
Antwort auf:
Tagesmutter oder Kindergarten
Liebe Dorothea, die Wahrheit ist natürlich, dass die schnelle Trennung von Mutter und Kind für die Erzieherinnen einfacher ist. Die sanfte Ablösung ist anstrengender, langwieriger und erfordert einen hohen Einsatz der Bertreuungskraft. Wenn Sie das Angebot einer Tagesmutter haben, die bereit ist, eine sanfte Ablösung durchzuführen, dann ist sie auf jeden Fall der bessere Weg. Allerdings sind 5 Kinder für eine TM eigentlich zuviel. Der Wechsel später in den Ki-ga wird nicht das Probem sein. Da wird es dann wieder um eine sanfte Ablösung gehen müssen, wobei das bei einem 3 1/2-jährigen Kind höchstwahrscheinlich leichter geht.
Der Betreuer-Schlüssel von von 1:10 (die Hilfskraft nicht mitgerechnet) incl. 6 U3-Plätzen ist sehr schlecht. Das kann nicht gut funktiionieren. Leider ist so etwas nach wie vor Alltag in der frühen Fremdbetreuung. Ich kann Ihnen also keine wirklich gute Empfehlung geben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.08.2014