Sehr geehrter Herr Posth, letzte Woche habe ich mit der Eingewöhnung meiner Tochter Hanna, 25 Monate, Einzelkind, angefangen. Betreut wird sie nur von meinem Mann und mir, da unsere Familien und Freunde weit weg wohnen.
Erste Erfahrung mit Fremdbetreung hatte sie im Sommer mit 1.5Jahren bei dem Besuch meiner Mutter im Ausland. Obwohl sie ihre Oma fast nicht kannte, wollte sie nach1Woche mit ihr alleine bleiben und mit ihr spielen.
Aktuell läuft die Eingewoehnungsphase. Mo bis Mi war ich mit ihr jeweils eine Stunde bei der Tagesmutter, Do war ich 10 Minuten in einem anderen Raum, Fr 40.
Während meiner Abwesenheit war Hanna ruhig, spielte überwiegend alleine. Bei der Trennung am Fr hat Hanna nach ca. 20 Min. nach mir gesucht,wurde aber von der Tagesmutter erfolgreich abgelenkt.
Wenn wir das Haus der Tagesmutter betreten wollen,hat Hanna Angst.Es dauert ein paar Minuten bis sie sich beruhigt und anfängt zu spielen.Will sie dort nicht bleiben und leidet still?
Danke f.Ihre Tipps
b.
von
basienkade
am 20.02.2012, 07:35
Antwort auf:
Tagesmutter - Eingewöhnung
Hallo, das lässt sich ohne konkrete Beobchtung Ihrer Tochter schwer sagen. Es kann sich sowohl um eine normale und damit gesunde Anpassungsreaktion handeln oder aber um eine vermeidende Haltung. Es kommt letzendlich auf den Bindungsstatus eines Kindes an (primäre Bindung wie Loslösung), wie es am Beginn der frühen Fremdbetreuung auf den Weggang der Mutter reagiert. Ganz wichtig ist auch die Reaktion des Kindes bei der Rückkehr der Mutter. Zeigt es da ängstliche Anklammerung oder zur Schau getragene Abweisung, dann ist das Kind in der Fremdbetreuung emotional höchstwahrscheinlich überfordert.
Das Spiel allein trotz der Anwesenheit anderer Kinder, mit denen sich spielen ließe, könnte wieder einen Hinweis dafür abgeben, dass das Kind doch noch nicht reif ist für die Gruppe. Bleiben Sie vorerst immer noch ein bisschein der Nähe Ihrer Tochter um noch genauer zu erkennen, wie sie sich wirklich fühlt. Manche Angstreaktion stellt sich erst nach Wochen ein. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.02.2012