Hallo Herr Dr. Posth,
ich mache mir Sorgen um unseren Sohn (4 Mon.).
Er wirkt immer nervös. Wach ist er ständig (!) in Bewegung, abends auf dem Wickeltisch so heftig, dass ich kaum die Windel anlegen kann.
Auf dem Arm schmiegt er sich nicht an, streckt den Kopf immer nach hinten und drückt sich ab. Unterwegs im Auto und im Kinderwagen schreit er sehr häufig furchtbar schlimm. Er lässt sich dann kaum beruhigen, schwitzt, läuft rot an. Abends haben wir trotz Ritual Probleme, bis er eingeschlafen ist. Er schreit dann wirklich heftig.
Seine Gewichtszunahme verläuft schleppend. Er wird voll gestillt. Nachts klappt das gut, tagsüber leider nicht. Er dockt dann immer ab, tritt sich mit den Beinchen ab und so.
Stehen diese Probleme für Sie in irgendeinem Zusammenhang? Was können wir tun, damit es dem Kleinen besser geht?
Habe mir Ihren ADHS-Artikel durchgelesen und wahnsinnige Angst davor. Denn leider spricht meine Familienanamnese (Parkinson, Depressionen, Angsterkrankungen) dafür.
von
Tijlenno
am 13.06.2011, 09:24
Antwort auf:
Symptome für ADHS?
Hallo, von welchem ADHS-Artikel sprechen Sie? Von meinen Antworten im gezielten Suchlauf? ADHS im frühen Säuglingsalter gibt es nicht. Allenfalls gibt es Erscheinungen bei Säuglingen, die, wenn man sie nicht richtig behandelt, das Risiko für eine ADHS erhöhen. Allgemeine Unruhe und viel Schreien gehören dazu. Aber es gibt Methoden, dass Schreien abzustellen und die Unruhe aufzufangen. Ein Säugling, der viel schreit, hat zunächst ein abzuklärendes körperliches Problem. Wenn z.B. die Gewichtszunahme schleppend verläuft, muss abgeklärt werden, ob die angebotene Nahrung ausreicht, ihn satt zu machen. Damit müssen Sie sich unbedingt an Ihren niedergelassenen KiA/KiÄ wenden. U.U. muss zugefüttert werden. Aber auch an anhaltende Blähungskoliken muss gedacht werden, die sich mit Entschäumern und Pipenzolat-Tropfen behandeln lassen. Dazu sollten Sie die vielen Antworten im Suchlauf über Säuglingsschreien und Schreibaby lesen. Aber es gibt auch noch andere Gründe für viel Schreien. Wie ist es z.B. wenn Sie Ihren Sohn im Tragesäckchen herumtragen? Beruhigt er sich dann? Lässt er sich durch Stillen und Wiegen zum Schlafen bringen? Sie können mir gerne noch einmal schreiben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.06.2011