Frage: Stuhlverweigerung

Hallo, wir haben ein Problem mit unserer Tochter 3 1/2. Seit ca. 8 Monaten mit Übergang von Windel auf Toilette verdrückt sie ihren Stuhl. Vom KA bekam sie zweimal einen Einlauf und wir haben zu Hause schon einige Packungen Microklist verbraucht. Sie hält ihren Stuhl solange an bis wir einfach abführen müssen. Wir haben schon alles mögliche ausprobiert - Belohnung, Bestrafung, Loben, Ermutigung, gut zureden, alles ausblenden. Es hat nichts geholfen. Auch die Einnahme vom Lactulose hat nichts gebracht. Pipi macht sie ohne Probleme auf der Toilette. Für das große Geschäft möchte sie eine Windel, die wir ihr auch geben. Mal klappt es eine Woche ganz gut von allein, aber eher selten. Wir wissen einfach nicht mehr weiter, vor allem was wir noch tun können. Ich glaube sie selber kommt da nicht mehr von allein raus. Ist ein Psychologe da ratsam? Sie hat eine ausgeprägte Trotzphase die sie intensiv auslebt und einen sehr starken Willen. Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mitglied inaktiv - 05.02.2007, 10:42



Antwort auf: Stuhlverweigerung

Hallo, die Urin- und Stuhlausscheidung sind Reifungsschritte in der frühkindlichen Entwicklung, die ganz stark an das Selbstbestimmungsbedürfnis gebunden sind. Im gezielten Suchlauf unter Sauberkeitserziehung und in meinem Langtext, Teil 3, link oben links finden Sie die Grundlagen für diese Einschätzung. Am besten, Sie lesen sich diese Erklärungen erst einmal durch. Wahrscheinlich erkennen Sie dann automatisch, daß es richtig ist, seinem Kind Zeit zu geben, bis es von allein bereit ist, den Schritt zur Sauberkeit zu vollziehen. Anhaltende Trotzbedürfnisse werden gerne in den Bereich der Sauberkeitsentwicklung übertragen. Darin liegt das Problem. Jeder Zwang aber verschärft das Problem noch einmal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.02.2007