Meine Tochter (Geb. 12/1999) ist seit einem halben Jahr tagsüber trocken. Sie geht allein auf´s Klo oder auf´s Töpfchen. Nachts braucht sie noch eine Windel, aber das stört uns nicht. Der Mittagsschlaf klappt schon ohne.
Allerdings hat sie große Probleme mit dem Stuhlgang. Sie wartet immer bis abends, wenn die Windel drum ist und macht dann da rein. Sie vorher auf´s Klo oder Töpchen zu setzen bringt nichts, auch sie ohne ins Bett zu legen, funktioneirt nicht. Dann verlangt sie die Windel und macht auch dann nach spätestens 5 Minuten rein. Ich habe den Eindruck, dass sie Angst hat, da sie auch schon gesagt hat: Das knallt so auf dem Klo.
Nun suche ich Tipps, wie sie doch auf Klo oder Töpfchen zum Erfolg kommt.Wir haben schon belohnen probiert, kommentieren die volle Windel mittlerweile nur noch mit: komm, ich mach dir eine neue um.
Vielen Dank, Katharina
Mitglied inaktiv - 26.08.2002, 13:45
Antwort auf:
Stuhlgang
Liebe Katharina, zum Problem Stuhlgang habe ich weiter oben schon einmal ausführlich geantwortet. Es ist so, daß vom Kind Urin und Stuhl offenbar deutlich unterschieden werden. Wenn also das Wasserlassen aufs Töpfchen schon problemlos gelingt, kann es sein, daß derselbe Vorgang für das "große Geschäft" zunächst kategorisch abgelehnt wird. Hinsichtlich des Stuhlgangs gibt es für das Kind eine wesentlich größere Überwindungsschwelle, den Ausscheidungsvorgang bewußt wahrzunehmen. Offenbat spielen hier Ekel und Abscheu eine gewisse Rolle. Ich hatte mal einen 6jährigen Jungen in meiner Praxis, der es nur mit allergrößtem Widerwillen schaffte, seinen Stuhl auf der Toilette auszuscheiden. Er mußte sich fast übergeben.
Folglich verlangen Kleinkinder, wenn sie Stuhldrang spüren, wieder nach der Windel, verkrümeln sich in eine Ecke und erledigen verschämt dort ihr "Geschäft". Danach wollen sie meist sofort von der Windel befreit werden.
Läßt man dieses Geschehen zu, und unterstützt man sein Kind mit einem gewissen Verständnis, wobei man aber beruhigend auf es einredet und ihm die Natürlichkeit der Vorgänge erklärt, verliert sich die Abscheu mit der Zeit und der Schritt zur Toilette kommt automatisch. Am besten also so vorgehen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 28.08.2002