Lieber Dr. Posth, mein Sohn, 2 1/2 Jahre war und ist ein sehr unkompliziertes, fröhliches Kind. Um sein Selbstvertrauen zu stärken, lasse ich mir gerne von ihm helfen, z.B. Weißt Du, wo unser Auto steht?/ Sagst Du mir bitte, wenn grün ist? etc. Macht oder sagt er Dinge nicht richtig, finde ich, muß ich ihm nicht vor Augen führen, daß er ein "dummer, kleiner Junge" ist, sondern korrigiere seine Fehler unauffällig (Einkaufswagen wieder leerräumen, Satz richtig wiederholen u.ä.) Das gilt natürlich nicht für Dinge, die ihn gefährden, und hier liegt mein Problem. Ich habe allerdings das Gefühl, daß jedes ausgesprochene Verbot sich bei Gelegenheit als Trotz gegen mich wendet! Da kommen mir manchmal schon Zweifel, wie einfühlsam soll ich denn noch sein?? Er muß Einschränkungen - und die bekommt er nur, wenn es unbedingt sein muß- doch akzeptieren lernen! Er scheint i.M. vor Kraft nur so zu strotzen, hat sich nach einem Mal in eine Kindergruppe eingefügt, hat mich weggeschickt (Tschö, Mama, ist kein Problem!)und blieb dort 3 Stunden alleine- ich war in Reichweite. Er wartet alleine im Wartezimmer auf mich, scherzt solange mit der Arzthelferin, spielt lange alleine und redet ununterbrochen mit sich, und er hat neuerdings so herrliche "Zärtlichkeitsattacken" bei uns Eltern. Bisher dachte ich, daß diese verständnisvolle, liebevolle Erziehung sich auch mal bezahlt macht. Aber seine Allmachtsphantasieen scheinen immer größer zu werden. Müßten wir ihn da etw. bremsen? Auch in seiner Kindergruppe hat er so eine "Chefrolle" eingenommen, ist lustig und lebhaft, schlüpft dann in die Rolle der Erzieherin "Ihr sollt alle kooommmmen!" u.s.w. Kompensiert er dort etwas oder ist er wirklich stark? Und handelt es sich hier um eine Phase oder schon um Charakter? Herzlichen Dank und viele Grüße Hanna
Mitglied inaktiv - 02.04.2004, 22:19