Frage: Stottern

Hallo, meine Tochter ist 26 Monate alt und stottert seit zwei Wochen. Manchmal bleibt sie an dem ersten Buchstaben eines Wortes hängen, manchmal an der ersten Silbe. Ansonsten ist sie in ihrer Sprachentwicklung recht weit. Sie spricht viel und hat damit auch schon früh angefangen. Woher kommt das Stottern? Wie sollen wir als Eltern uns verhalten? Wir sind beide berufstätig, unsere Tochter wird seit eineinhalb Jahren von den Großeltern (zu denen sie sehr gerne gut) betreut. Kann es damit etwas zu tun haben? Und: Ab wann ist eine logopädische Behandlung sinnvoll? Vielen Dank. Cori

Mitglied inaktiv - 14.11.2005, 13:19



Antwort auf: Stottern

Stichwort Poltern Liebe Cori, mit der Fremdbetreuung bei den Großeltern hat das sicher nichts zu tun. Es wird sich vermutlich auch nicht um eine echtes Stottern handeln, sondern mehr um ein sog. Poltern. Das Poltern tritt gerade in diesem Alter auf, wenn das Denken schneller vollzogen werden kann als das Sprechen. Größere Kinder und Erwachsene denken beim Reden oder reden beim Denken. Es gibt einen Gleichklang. Sie können sogar sprechen und dabei an etwas anderes denken. Bei einem Kleinkind, das gerade die Sprache lernt, funktioniert das noch nicht. Wenn es also schnell etwas erzählen möchte, das es erlebt hat und gerade erinnert, fehlt die noch Fähigkeit, das auch zeitgleich auszusprechen. Dann wiederholt es, quasi um Zeit zu gewinnen, die erste Silbe des ersten Wortes oder das ganze Wort, sogar ganze Satzteile, um dann erst mit dem Satz komplett heraus zu kommen. am besten bleibt man ganz geduldig und wartet, bis das Kind sich ausgesprochen hat. Sein Kind unterbrechen und korrigieren sollte man tunlichst unterlassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.11.2005