Frage: stoße immer wieder auf Unverständnis

Guten Morgen! Meine Eltern kommen von ihrem Standpunkt nicht ab, daß ich meine Tochter zu sehr verwöhne. Sie wird bald 2, und wird im Sinne dieses Forums behandelt. Sie ist völlig problemlos, glücklich und zufrieden. Das Argument meiner Eltern ist immer wieder:" Wenn Du 2-3 Kinder hättest, könntest Du Dich auch nicht so auf jedes einzelne einlassen. Verzärtel sie nicht. Oder sind wir etwa alle Psychopathen geworden, weil wir strenger erzogen worden sind?"Egal um was es geht:Schlafen im Elternbett,nie schreien lassen, im ersten Jahr nur auf meinem Arm etc.Ich müßte öfter mehr Druck ausüben. Z.B. anziehen. Na und? Bevor ich einen Machtkampf riskiere läuft sie halt etwas länger im Schlafanzug rum...Meine Frage: Habe, außer der Ausgeglichenheit meiner Tochter nie richtige Argumente auf Lager,wenn wieder das Thema kommt.Ständig heißt es: Bei 3 Kinder könntest Du das auch nicht machen. Habe aber nur eines und es wird auch aus med. Gründen dabei bleiben. vielen dank susanne

Mitglied inaktiv - 06.02.2006, 11:24



Antwort auf: stoße immer wieder auf Unverständnis

Liebe Susanne, das Grundprinzip der emotionalen Integration (gezielter Suchlauf! und Langtext für Argumente!) funktioniert selbstverständlich auch bei mehreren Kindern. Der Aufwand ist zwar entsprechend hoch, aber die positive Auszahlung später "bringt ihn doppelt und dreifach wieder ein". Wenn man bedenkt, daß mehr als 2/3 der Gesamtbevölkerung irgendwelche psychischen oder psychosomatischen Beschwerden und Krankheiten hat, ist das Argument, wir sind auch ohne sanfte Erziehung groß geworden, schnell widerlegt. Wenn man auch noch die Kompensation psychischer Probleme durch Alkohol und andere legalisierte Drogen, oder durch Arbeitssucht usw. dazu nimmt, bleibt kaum einer übrig, der ohne alles mit seinem Leben glücklich und zufrieden ist. Aber es bringt auch nichts, mit solcher Schwarzmalerei zu kommen. Es zählen ja immer nur die harten Fakten. Die aber sprechen heute mehr denn je dafür, daß sich in der Erziehung der Kinder grundlegend etwas ändern muß. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.02.2006