Frage: Stillen

Hallo Herr Dr. Posth, mein Mann und ich werden in einem Monat zum ersten Mal Eltern und ich möchte gerne - im Idealfall - ca. ein halbes Jahr stillen und nach 1 Jahr wieder in den Job einsteigen. Ich habe das Gefühl, dass es beim Stillrhythmus zwei Philosophien gibt: 1. nach Bedarf als Allzweckwaffe (Beruhigung, Hunger, Aufmerksamkeitsbekundung, Einschlafhilfe) oder 2. alle 3-4 Stunden primär zur Nahrungsvermittlung - ich fand hierzu einen Forumsbeitrag von Ihnen, indem Sie auch auf die Verdauung aufmerksam machten. Ich denke, meine Hebamme gehört zu der bedarfsorientierten Fraktion, wie auch 95% der Grundgesamtheit. Mein Bauchgefühl tendiert zu den übrigen 5%. Ich möchte Sie gerne nach einem Standardwerrk fragen, da ich nicht weiss, ob man bei bis zu 6 Monaten überhaupt einen Stillrhythmus verfolgen kann/soll, wie mein Mann mittels Abpumpen eingebunden werden könnte (was er möchte), etc. Danke & Grüße Helena

von HelenaKoeln am 13.08.2012, 08:01



Antwort auf: Stillen

Liebe Helena, zunächst einmal sollten Sie und Ihr Mann sich klarmachen, dass ein Kind ein selbstbestimmtes Lebewesen ist, dass sich schlecht in ein Zeitschema hineinpressen lässt. Es kann also alles ganz anders kommen, als Sie sich das jetzt vorstellen. Und je entspannter und flexibler sie an den Umgang mit Ihrem Kind und sich selbst herangehen, desto einfacher und besser wird das. Stillen bedient einen doppelten Zweck. Das hat die Natur sehr sinnvoll so vorgesehen. Erstens die bedarfsgerechte Ernährung des Säuglings und zweitens die "artgerechte" Befriedigung seines Kontaktbedürfnisses. Die Anpassung an die Verdauung hat nun etwas mit der Stillhäufigkeit zu tun und dem Stillen nach Bedürfnis. Man achtet also auf sein Kind, was es braucht und wie oft es sich meldet, wobei nicht jedes Murren und Quenglen immer gleich Hunger bedeutet. "Kommt" der Säugling weit vor der nächsten Stillmahlzeit, und hat er vorher genug getrunken, dann benötigt er Kontakt oder hat Beschwerden. Mit der Zeit haben Sie Erfahrung mit Ihrem Kind und reagieren dann richtig, wobei klar zu sagen ist, dass man einen Säugling aus "verstandestechnischen" Gründen nicht verwöhnen kann. Alle diese Fragen finden Sie beantwortet, das darf ich in aller Bescheidenheit sagen, in meinem ersten Buch "Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen", womit ich nicht behaupten möchte, dass das schon ein Standardwerk ist. Aber da weiß ich, dass alles sehr gut und genau beschreiben ist. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.08.2012



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