Lieber Herr Dr. Posth. Unsere Tochter (8 Monate) schläft am Ende des Zubettgeh-Rituals grundsätzlich an der Brust ein. Umhertragen und „wippen“ auf dem Arm funktioniert tagsüber gelegentlich, am Abend in der Regel nicht. Übergangsobjekte hat sie bisher nicht akzeptiert. Sie nimmt weder Schnuller noch Flasche. Auf Kuscheltieren / - tücher beißt und reißt sie rum und gerät in Rage. Aus heutiger Sicht würde ich das Einschlafstillen auch über das 1. Lebensjahr hinaus nutzen wollen. Kann es dadurch zu Problemen bei der Loslösung kommen, wie ich es bei Ihnen in der Rubrik „Langzeitstillen“ gelesen habe?
Mitglied inaktiv - 12.07.2010, 07:29
Antwort auf:
Stillen
Hallo, das Einschlafstillen halte ich aus methodischen Gründen für den Teil des Einschlafrituals. Dadurch kann es nur insoweit zu Problemen mit der Loslösung kommen, als der Vater erst einmal außen vor ist. Das Langzeitstillen betrifft aber auch mehr die Vorgangsweise, dass Mütter bis weit ins 2. Lebensjahr hinein auch tagsüber noch stillen. Das Stillen zwingt die Kinder dazu, sich immer an die Mutter zu wenden, wenn ein Missgechick passiert oder es ihnen nicht gut geht. Denn diese Kinder akzeptieren selten ein echtes Übergangsobjekt. Das stellen Sie gerade selbst an Ihrer Tochter fest.
Wenn Sie aber bereit sind, die Einschlafbegeleitung vorerst weiter komplett zu übernhmen, ist gegen das Einschlafstillen nichts einzuwenden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.07.2010