Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere To. wird 4 J. alt. Manchmal kommt es vor, dass sie kl. Dinge völlig a. d. Fassung bringen. Heute z.B. hat sie einen Radiergummi b. Arzt geschenkt bekommen+ein Lineal. Ihre Freundin hat d. Radiergummi angeschaut+durch ein Loch i.Lineal geschoben, wodurch ein Stück d.Radiergummis abbrach. To. fing daraufhin an, bitterlich zu weinen (mit richtigen Schluchzern), das dauerte trotz Trösten 1/2 Std. Wie reagiere ich am besten, bin inzwischen wirklich unsicher. Nur Trösten? Beschwichtigen (wobei ich da immer an Kinder denke, die sich wirklich weh getan haben+Erwachsene, die dann sagen "tut doch gar nicht weh")? Ablenken? Konstruktive Vorschläge? Was ist richtig? Man möchte sein Kind in seinen Gefühlen ja annehmen, aber ihm auch da "heraushelfen".
2. KiA stellt bei U Aussprachestörung fest (Sch, k, g, ü). Wie damit umgehen? Korrigieren? Üben? Ignorieren + selbst richtig sprechen? Verwandte finden das oft "süss" + lachen!
von
Kunderella
am 20.06.2011, 15:38
Antwort auf:
Starkes Weinen beim Kleinkind wie kann ich helfen?
Hallo, es ist hoher Anspruch, der sich auch nicht so leicht umsetzen lässt, seinen Kindern aus negativen Gefühlen herauszuhelfen. Ein Kind muss erfahren, wie es selbst aus diesen Gefühlen wieder herauskommt; erfahren heißt, welche inneren Techniken ihm dabei helfen. Weinen, jetzt als Ausdruck von Trauer, ist eine solche von der Natur vorgegebenen und daher spontan entwickelte Technik. Die nutzt Ihre Tochter augenscheinlich, was nicht so selbstverständlich ist, wie es sich anhört. Das Problem besteht offenbar nur darin, dass diese Trauer affektiv übersteigert wird, was soviel heiß wie, ich weine ganz laut und bitterlich und kann mich auch gar nicht mehr beruhigen. Das springen dann die Bezugspersonen ein mit Trösten, Beruhigen und Beschwichtigen und Ablenken. Aber mehr geht einfach nicht. Man kann seinen Kindern nicht alles abnehmen!
Wegen dieser Artikulationsfehler hat ein 4-jähriges Kind noch etwas Zeit, aber mit 4 1/2 sollte noch einmal getestet werden. Sie selbst können die falsch ausgesprochenen Worte noch einmal freundlich wiederholen und die kritischen Wörter besonders deutlich vorsprechen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.06.2011