Hallo Herr Dr. Posth, vorab vielen Dank für Ihre Mühe und tolle Arbeit im Forum. Mein Sohn ist 20 Monate, immer schon sehr temperamentvoll, aber auch sehr lieb. Schwere Geburt (Vakuum), KH-Aufenthalt wg. NG-Sepsis mit 10 Tagen. 6-8 Wochen Schreikind. Immer getragen, nie schreien gelassen. Schläft bei uns im eigenen Bett. Mit 13 Monaten Betreuungsversuch, Abbruch, da Sohn sehr klammerte. Nun alles gut, Loslösung kommt voran, Papa wenig verfügbar, aber sehr engagiert. Momentan zeigt er wieder starken Widerstand v.a. beim Wickeln, An- und Ausziehen. Schreit dann energisch als würde es um sein Leben gehen und ist nicht zu bändigen. Rennt weg, strampelt, hört sofort auf, wenn man aufhört. Alles reden, ablenken hilft nicht, so dass er durchnässt oder wir nicht wegkommen. Muss man sich dann durchsetzen? Dafür müsste ich fast "Gewalt" anwenden. Ich danke Ihnen vorab und grüße Sie!
von
ClaudiaStein80
am 04.07.2011, 10:57
Antwort auf:
Starker Widerstand sollte man sichdurchsetzen?
Stichwort: Trotz
Hallo, da Widerstand und Trotz im frühen Leben eines jeden Menschen für die Selbstbehauptung wichtig sind und letztlich dem Kind auch zustehen, wird man beides bis zu einem gewissen Grad aushalten müssen. Man sollte wissen, dass mit zunehmendem Alter und Fortschritten der Sprech- und Denkfähigkeit dieser energische Widerstand nachlässt und einer ersten Kompromissbereitschaft weicht. Aber selbstbverständlich gibt es auch Situationen und Anlässe, bei denen man sich als Eltern durchsetzen muss und das Kind dann auch mit Überredungsmacht und konsequentem Handeln dazu bewegt, was unbedingt getan werden muss. Es läuft immer wieder auf die "alte" Kompromissformel hinaus, Bestimmungsmacht, wenn möglich, dem Kind zu lassen und Entscheidungsmacht sich selbst vorzubehalten. Das verkraften alle Kinder und nehmen daran keinen Schaden für ihre Selbstständigkeits- und Persönlichkeitsentwicklung. viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.07.2011
Antwort auf:
Starker Widerstand sollte man sichdurchsetzen?
PS. Und danke für Ihr Lob.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 06.07.2011