Guten morgen Herr Posth!
Mein kleiner ist nun 3 1/2 monate alt. Er hat sehr viel geschrien und ich habe immer mein bestes gegeben um ihn zu beruhigen. Habe aber noch eine Tochter die 16 monate alt ist. Nun ist er tagsüber recht gut gelaunt wenn ich ihn bespasse und er die volle Aufmerksamkeit bekommt. Schlafen tut er noch recht viel. Das einschlafen klappt tagsüber auch gut wenn ich ihn im kinderwagen lege und über unebenen Boden fahre so das er etwas durchfeschüttelt wird. Wenn ich das nicht mache dann wird geschrien. Mittagsschlaf klappt meist sehr gut in seinem Bettchen. ( Beistellbett) Oft lege ich mich auch dazu. Aber abends kann ich machen was er will. Er schreit. Er fängt erst an quengelig zu werden, lege ihn dann hin und es geht los. Alle Beruhigungsmaßnahmen bringen nichts. Wenn ich ihn aufen arm nehme wirds nur noch schlimmer. Irgendwann schläft er dann ein. Meist dauert das gut 1 bis 1 1/2 std. Hab manchmal ds Gefühl das er das abendliche scgreien einfach braucht. Kann das sein?
von
Bienemaya
am 09.09.2013, 07:18
Antwort auf:
Ständiges in den Schlaf weinen
Hallo, nein, kein Kind braucht das Schreien. Schreien bedeutet immer negativer Stress mit allen Anzeichen von unangenehmen Gefühlen. Aber dass Säuglinge abends unruhiger sind und häufiger schreien, ist bekannt seit es Menschen gibt. Es gibt viele Erklärungsversuche, warum das so ist, aber wahrscheinlich liegt das in inneren Biorhythmen begründet, die abends die Eigen- oder Selbstwahrnehmung so sehr steigern, dass der Säugling Ungemach viel intensiver fühlt als am Morgen oder am Tag. Z.B. stellen sich am Abend Blähungskoliken viel stärker ein als am Tag, vermutlich weil der Darm durch den Nervus vagus aktiver wird.
Folglich benötigt der Säuglings am Abend intensivere Beruhigungsreize, um einschlafen zu können. Das hat schon zu allerlei verrückten Methoden geführt bis hin zum Autofahren. Aber Herumtragen mit starkem Heben und Senken, Gemeinsames Hopsen auf einem Pezziball usw. hat schon gut geholfen. Man muss nur mit der Zeit diese sehr intensiven Reize langsam wieder zurückfahren, sonst fordert der Säugling diese Reize immer weiter ein. Das liegt an dem Phänomen der Gewohnheit. Im gezielten Suchlauf gibt es ein Stichwort zu "Einschlafprobleme beim Säugling". Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.09.2013