Sprachverzögerung und Leben im Ausland

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Sprachverzögerung und Leben im Ausland

Hallo, in der U7 ist bei unserem Sohn (23 M) eine Sprachverzögerung festgestellt worden (nur ca 15 Wörter, keine Zweiwortsätze). Ein besonderes Problem ist, dass wir vor 5 Monaten nach Dänemark gezogen sind. Neben der Geburt unserer Tochter (2 M) sei dies evtl. ein Grund für die Verzögerung. Da nun die Entscheidung ansteht, ob wir unseren Sohn in Kinderbetreuung schicken wollen, hat uns dieser Befund verunsichert. Wir befürchten einerseits, dass der Kontakt zu Dänisch sprechenden Kindern unseren Sohn weiter in der Sprachentwicklung hemmt. Andererseits wird Kontakt zu anderen Kindern empfohlen. Würden Sie empfehlen, unseren Sohn jetzt in die dänische Betreuung zu geben oder würden sie abwarten, bis seine Sprachentwicklung im Deutschen einen altersgerechten Stand erreicht hat? Wir sprechen ausschließlich Deutsch zu Hause und versuchen ihn mit deutschen Büchern und Liedern zu unterstützen. Ansonsten ist unser Umfeld englisch/dänischsprachig. Wir sprechen noch rudimentäres Dänisch. MfG

von JAPE.5000 am 16.04.2012, 08:01

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Antwort auf: Sprachverzögerung und Leben im Ausland

Hallo, was vielleicht noch wichtiger wäre, ist die Sicherung eines guten Gehörs. Jedes Kind mit verzögerter Sprachentwicklung, auch wenn es nur eine leichte Verzögerung ist, sollte zur Hörprüfung gehen. Die Konfrontation Ihres Sohnes mit einer zweiten Sprache könnte in der Tat sich weiter hemmend auf seine Sprachentwicklung auswirken. Da zu käme dann die Veränderung des gesamten Lebensumfelds und die Konfrontation mit der Gruppensituation. Es wäre zu befürchten, dass er dadurch zusätzliche Probleme bekommt. Der Kontakt zu anderen Kindern würde ihm in dieser Hinsicht eher wenig nützen. Ich rate Ihnen dazu, mit der Kinderbetreuung bei Ihrem Sohn noch ein Weilchen zu warten und zu sehen, wie er sich sprachlich weiter entwickelt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.04.2012

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