Frage: Sprachliche Entwicklung

Sehr geehrter Herr Dr. Posth Unser Sohn ist 2 Jahre und 4 Monate alt und seine sprachliche Entwicklung ist sehr fortgeschritten - er hat einen irrsinnigen Wortschatz und kann schon in ganzen Sätzen reden. Wir freuen uns darüber und er ist ein interessanter und auch sehr witziger Gesprächspartner. Er kann aber gewisse Buchstaben nicht aussprechen - so zum Beispiel das "l" und das "sch". Er sagt "Bjitz" anstatt "Blitz". Ich habe mir noch nie Gedanken gamacht zu diesem Thema, wurde aber von einer Kollegin angesprochen, dass es jetzt schon Sinn macht logopadisch etwas zu unternehmen - ich finde das absurd, bin aber doch verunsichert! Was denken Sie dazu? Andere Kinder sprechen noch kaum im Alter unseres Sohnes und ich würde nur ungern mit ihm in eine Therapie! Können wir wirklich etwas verpassen, wenn wir nichts unternehmen? Besten Dank und liebe Grüsse von Salome

Mitglied inaktiv - 01.06.2009, 23:20



Antwort auf: Sprachliche Entwicklung

Liebe Salome, Sie haben Recht. Für die Sprache insgesamt, aber auch für die einzelnen Laute, vor allem die Konsonanten gibt es Zeitfenster, in denen ein Kind sie lernt. Bis zum 3. Geburtstag sind in der Regel alle Labiallaute und Dentallaute vorhanden, also auch das /l/, und werden einigermaßen sauber ausgesprochen. Die Rachenlaute und die Cluster, also die zusammengesetzten Laute folgen bis zum 4. Geburtstag. Danach kommen oder verbessern sich noch die Frikative oder Zisch-Reibelaute. Also vor dem 4. Geburtstag hat es keine Sinn, mit Logopadie wegen Lautierungsstörung anzufangen. Nur die echte Sprachentwicklungsverzögerung erfodert frühe Logopädie. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.06.2009



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