Sehr geehrter Herr Dr. Posth
Unser Sohn ist 3 1/2 Jahre alt - seit ein paar Wochen fasziniert es ihn von "töten" zu sprechen. Ich weiss nicht genau, was ihm daran besonders gefällt, meiner Meinung nach ist es vor allem, dass er spürt, was für eine Wirkung er damit erzielen kann. Natürlich sind alle schockiert, wenn er das sagt. Wir haben versucht, ihm zu erklären, was "töten" bedeutet und auch den Tod thematisiert, ob uns das gelungen ist, weiss ich nicht so genau. In der Kinderspielgruppe wurde ich auch schon darauf angesprochen, dass ihn dieses Thema offensichtlich beschäftigt. Wie sollen wir damit umgehen? Wie können wir ihm verständlich machen, was er sagt! Besten Dank und liebe Grüsse Tali
Mitglied inaktiv - 12.07.2010, 19:13
Antwort auf:
Sprachentwicklung
Liebe Tali(?), leider können Sie Ihrem Sohn noch nicht begreiflich machen, was töten bedeutet. Das geht erst, wenn er in die Schule kommt. Sie können ihm aber sagen, dass Töten Schmerzen bereitet und dass man keinem Lebewesen Schmerzen zufügen darf. Das soll dann für ihn zu einer Regel werden, verbunden mit der Erfahrung, dass ein anderer Mensch leidet, wenn er Schmerzen erfährt. Die Erfahrung fällt unter den Begriff Empathie und wird erzieherisch durch Induktion im Kind verfestigt (s, gezielter Suchlauf unter "Empahtie" und "Induktion").
Aber irgendwie muss er erfahren haben, dass es das Töten gibt, und sei es, dass es ihm ältere Kinder in der Kinderspielgruppe oder "auf der Straße" erzählt haben. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 16.07.2010