Frage: Spital

Vreht. Hr. Dr. Posth. V. ca. 2 Wo. ber. geschrieben, dass m. Kleine notf. ins Spital musste wegen ak. Verstopfung, wo „manuell“ rausgenommen werden musste. Nun ber. das 3 mal. 1 x konnte ich mit ihr selber (i.d. Badewanne) aber das 3 Mal mussten wir wieder notf. z. KIA. Da sie jedesm. sehr schreit dabei und ich sie bish. nie habe Schreien lassen, mache ich m. s. Sorgen. Mein KIA, ebenf. Vertraut mit Kinderpsych., meinte, es sei zw. schlimm, aber würde „verdaut“ werden, weil es Schmerzschreie sind und nicht alleine-gelassen-werden Schreie (ich bin da, tröste, erkläre... ). Dennoch: ich komme desw. total in Stress, und dann passiert, so wie ich empfinde, genau das Falsche: statt dass ich Ruhe und Gelassenh. in diesen Mom. (auch in Anderen, falls sie denn mal schreit, denn sie schreit sehr wenig) rüberbringe, bin ich selber stark u. Strom, gehetzt, dass sie ja nicht allzulang schreien sollte. Das veruns. die Kleine sicher auch wieder. Ich möchte ja auch nicht, dass sie sich nicht traut zu Schreien. Was tun?

von mamana am 27.05.2013, 07:11



Antwort auf: Spital

Hallo unbedingt die Ursache der Verstopfung herausfinden und sie beseitigen. Ich weiß nicht, was ich Ihnen damals geschrieben habe, aber es ist immer an zwei Dinge zu denken. Erstens, gibt es einen organischen Anlass? Z.B. extrem wenig Trinken bei zu schlackearmer Kost, übersehender Morbus Hirschsprung, Analekzem mit Schmerzen bei der Ausscheidung, neurologische Erkrankungen u.a. Das muss der KiA abklären. Zweitens psychische Ursachen: da gibt es eigentlich nur die habituelle Obstipation (s. Sauberkeitserziehung, Zwei- und Dreimächtekonflikt, auch im Langtext über das emotionale Bewusstsein, Teil 3). Hilfreich zunächst ist die Behandlung mit Lactuflor-Sirup oder Movicol, um den Stuhl weicher zu machen und die Bildung der Skybala (verhärtete Kotballen im Enddam) zu verhindern. Zweitens regelmäßige Mini-Klistiere nach spätestens 3-4 Tage Einhalten (geht zu Hause mit kleinen Tuben). Dazu kommt psychosoziale elterliche Beratung. Auf keinen Fall manuelles Ausräumen! Möglichst auch keinen "hohen Einlauf". Das alles sind quälerische Maßnahmen. Die Behauptung, ein Kind, das wegen Schmerzen schreit und nicht wegen Verlassensein, würde nicht traumatisiert, lässt sich nicht halten. Es ist ja so, dass diese Schmerzen vom Menschen zugefügt und sofort mit Angst verbunden werden. Das macht die Sache noch viel prekärer. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.05.2013