Guten Morgen Hr. Posth,
Unsere Tochter (2J3Mon), befindet sich gerade in der Loslösungsphase. Sie geht seit einiger Zeit sehr freundlich auf Kinder zu (früher eher defensiv, hat zb. das Spielgerät verlassen wenn ein anderes Kind kam, hat andere Kinder eher beobachtet..) Wenn sie nun mit jemandem spielen möchte, drückt sie dem Kind ihr zB Sandkübel in die Hand und schaufelt dann Sand in den Kübel. Wenn ihr Gegenüber nicht so recht möchte, geht sie dem Kind meistens nach und bietet ihm immer wieder ihr Spielzeug an. Manchmal scheint es den Kindern fast ein bisschen zu viel zu werden. Ich beobachte dieses Verhalten eigentlich speziell in der Sandkiste. (sie hat einen Stoffhund den gibt sie nicht bzw. nur ungern her)
Ist dieses Verhalten ungewöhnlich?
Wie verhalte ich mich am besten falls sie etwas, dass sie gegeben hat zurückmöchte und nicht so schnell von dem Kind zurückbekommt? Helfend eingreifen (od. etwas anderes anbieten) od. alleine die Erfahrung machen lasse?
Danke&viele Grüße
Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 09:40
Antwort auf:
Spielzeug hergeben
Stichwort: erste Sozialkontakte
Hallo, die Art und Weise, wie ein Kind soziale Kontakte anknüpfen möchte, sind sehr unterschiedlich. In der Regel geht es aber über angebotenes Spielzeug oder die Übernahme des Spiel des anderen Kindes für sich selbst (also das Kopieren). Verbal geschieht mit gut 2 Jahren noch nicht viel, außer wenn das Kind schon sehr gut sprechen kann. Das andere Kind kann das Angebot annehmen oder auch ablehnen. Auch das geht noch per Mimik und Gesten. Sich abwenden, grimmiges Dreinblicken, Fortgehen sind üblich, aber auch kleine aggressiv abwehrende Attacken kommen vor. Jedes Kind muss lernen, mit Misserfolgen, d.h. Ablehnung irgendwie umzugehen und innerlich zurecht zu kommen. Viele Kinder weinen bei solche Erlebnissen und suchen den Trost bei ihren Bezugspersonen. Denn sollen sie dann haben!
Spielzeug zurückzubekommen läuft am besten über Tausch. Dafür muss das Kind dann etwas anderes, das es gerade nicht braucht, anbieten. Geht es nur um 1 Gegenstand, muss man in dieser Phase seinem Kind helfen, den eigenen Gegenstand zurück zu bekommen. Das gelingt einem Erwachsenen immer ohne ärgerlich zu sein. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.05.2010