Sehr geehrter Dr. Posth, ich finde meine Frage selbst theoretisch und würde sie nicht stellen, wenn ich mich nicht schon länger über die Aussage einer Freundin ärgern würde, und nun vielleicht mal das passende Gegenargument von Ihnen bekommen könnte. Mein Sohn (22 Monate) ist bisher im Umgang mit anderen Kindern sehr sozial (sofern man in diesem Alter schon davon sprechen kann). Er läßt sich Sachen wegnehmen ohne darauf lautstark zu reagieren, er sucht sich entweder etwas anderes Interessante oder schafft es auf seine ruhige Art "Kontrahenten" abzuhalten (er ist komischerweise sowieso selten Opfer etwaiger "Attacken", auch durch ältere Kinder). Dagegen nimmt er äußerst selten etwas von anderen, bei Gegenwehr läßt er ab. Auch Erwachsenen gegenüber zeigt er sich immer sehr freundlich, gibt auch ihnen gern ab (bietet sein Essen und Spielzeug an). So, für mich ist dies ein völlig normales kindliches Verhalten, ich freue mich, dass er so ein lieber ausgeglichener Bursche ist (dabei aber immer voller Tatendrang und lustiger Ideen). Fakt ist, dass meine Freundin argumentiert, dass er so keine Durchsetzungskraft entwickelt und im späteren Leben oft den Kürzeren ziehen wird... Wörtlich sagte sie Kinder in diesem Alter trainieren durch diese Machtkämpfe ihr Selbstbewußtsein und er habe dadurch später Defizite. Hilfe, habe ich denn nun auch in meiner Kindheit (war angeblich sehr lieb im Kleinkindalter) solche Defizite erlitten, dass ich mich überhaupt darüber aufrege, oder ist tatsächlich etwas dran an ihrer Aussage? Vielen Dank für Ihre Antwort Doris aus Halle
Mitglied inaktiv - 15.12.2003, 21:40