Sehr geehrter Herr Dr Posth,
unsere Tochter ist 19 Monate jung und spricht sehr wenige Worte im Vergleich zu anderen Kindern. Oft ist es jedoch so, dass sie bevorzugt die deutsche Sprache verwendet obwohl ich mit ihr in einer anderen Sprache spreche. Auch ihr Vater redet wiederrum mit ihr in einer 3. Sprache.
Kann es sein, dass wir sie damit überfordern?
Danke Ihnen
von
Marmita
am 23.09.2013, 09:32
Antwort auf:
Später Sprechen bei 3 sprachiger Erziehung?
Hallo, woher kommt denn das Deutsch bei Ihrer Tochter, wenn Sie in einer anderen Sprache mit ihr reden und Ihr Mann wiederum in eine anderen. Mit 19 Monaten ist es noch schwer von einer Verzögerung der Sprachentwicklung zu sprechen. Und ein bisschen scheint Ihre Tochter doch schon zu sprechen. Grundsätzlich soillte man aber beachten, dass mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen eine gute Veranlagung zum Spracherwerb voraussetzt. Stellt man bei seine Kind fest, dass dies nicht der Fall ist, bin ich der Meinung, es erst einmal bei 1 Sprache zu belassen. Dies sollte die Kultursprache sein, mit der das Kind groß wird und in deren Lebensraum das Kind später leben wird. Kann keiner der beiden Eltern diese Kultursprache ausreichend, wählt man natürlich die Muttersprache. Das beduetet aber, dass das Kind noch im Ki-ga die Kultursprache des Lebensraumes lernen muss und höchstwahrscheinlich erste Integrationsprobleme bekommt. Sprachwissenschaftler reden sich das Problem gerne schön, wer aber wie ich, täglich Vorsorge-Untersuchungen macht und regelmäßig Sprachtests, der weiß, wie schwierig das für die Kinder werden kann. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.09.2013