Frage: Sollten wir unseren Sohn schon einschulen?

Sehr geehrter Dr. Posth, Wir haben einen Sohn, der im Nov 6 Jahre alt wird, Stichtag für die Einschulung ist hier der 30.09., allerdings werden die Jungs ab Juli mehrheitlich zurückgestellt.Entscheid über Einschulung treffen die Eltern, d.h. keine Untersuchung o.ä. vorgesehen. Unser Sohn kam mit 3 Jahren i.d. Kindergarten, hat sich dort einen ganz festen Freundeskreis aufgebaut, die jetzt alle in die Schule kommen. Da unser Kind sich bisher recht gut entwickelt hat stehen wir nun vor der Frage der vorzeitigen Einschulung 1) wie wichtig sind Freunde in diesem Alter, unser Kiarzt meint sehr wichtig, andere Eltern meinen er wird ganz schnell neue Freundschaften schließen 2) er spielt ja eigentlich nur mit den Schulanfängern kommt da gut klar, kann ein Kind in dem Alter die Reife haben, sich im Schulalltag (Gewalt...) zurechtzufinden? 3) sehen sie die Gefahr der Langeweile in 1 Jahr, er kann jetzt einfache Sätze lesen.Rechnet bis 20. Er möchte unbed. i.d. Schule.Vielen Dank!

von rabe71 am 30.05.2011, 11:55



Antwort auf: Sollten wir unseren Sohn schon einschulen?

Hallo, es wundert mich, dass es bei Ihnen keine Einschulungsuntersuchungen gibt. Die sind zwar begrenzt in ihrer Aussage, aber zumindest immer ein guter Test, wie sich ein Kind damit zurecht findet, wenn es in neuer Umgebung gefordert wird. Haben Sie denn bei Ihrem KiA die Vorsorge U9 gemacht. Ich halte diese Untersuchung auch immer für einen guten Test, etwas über die Schulreife eines Kindes zu sagen. Wenn Ihr Sohn schon ein bisschen lesen, schreiben und rechnen kann, dann sagt das viel über seinen Entwicklungsstand aus. Aber eben nur über die geistige, d.h. kognitive Seite. Die soziale Reife ist aber ebenso wichtig. Freunde, die mit dem Kind zusammen in die Schule kommen, sind sehr wichtig, aber nicht Grundbedigung. Man muss also alle Werte, die man erheben kann, zusammen betrachten. Gegen Gewalt im Schulalltag kann kein Kind allein richtig vorgehen. Es ist Aufgabe der Pädagogik, diesen Tendenzen Einhalt zu gebieten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.06.2011



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